Weniger Geldspenden für Tafel

Die Zahl der Geschenke für Kunden der Tafel und betreute Familien des SKFM ist nach wie vor hoch. Aber das Projekt hat dieses Jahr zum ersten Mal ein Defizit.

Haan. In den Räumen des SKFM und der Caritas an der Breidenhofer Straße stapeln sich hübsch verpackte Geschenke. Auf roten Filzsternen stehen die Namen von Kindern und Jugendlichen, die zu Weihnachten beglückt werden sollen. „Diese Pakete kommen von den Gästen des Hauses Poock und gehen an die vom SKFM betreuten Familien“, sagt Hanno Weinert-Sprissler.

Die Eltern beziehungsweise die alleinerziehenden Mütter erhalten die Geschenke bereits vor Weihnachten und stehen am 24. Dezember nicht mit leeren Händen da. „ Die Kinder wissen nicht, dass die Eltern die Geschenke über Spendenaktionen erhalten haben und erfahren so auch eine Aufwertung“, sagt Weinert-Sprissler.

Ebenso erfolgreich waren die Päckchen-Aktionen, für die mehr als 300 Päckchen gepackt wurden, „Weihnachtssterne“ der Stadt-Sparkasse Haan und „Sterntaler“ der Rewe-Filiale in Unterhaan.

Für die haben mehr als 110 Kinder und Jugendliche in den vergangenen Wochen ihre Wünsche aufgeschrieben, die von Haaner Bürgern erfüllt wurden.

„Es ist erschreckend, wie viele grundlegende Dinge gewünscht werden“, sagt der SKFM-Geschäftsführer. „Was für uns selbstverständlich ist, ist für andere schon eine große Anschaffung oder eine große Ausnahme.“

Ein Mädchen hätte sich zum Beispiel Stifte und Farben zum Malen gewünscht, ein anderes Kind Gutscheine für den Schwimmbad besuch. „Es sind wirklich alles andere als überzogene Wünsche“, sagt er, sondern eher Selbstverständlichkeiten, die da erfüllt würden.

Während die Weihnachtsaktionen erfolgreich wie nie verlaufen sind und das Engagement der Bürger, jetzt zu helfen, nach wie vor groß ist, sind die Spenden für die Haaner Tafel in diesem Jahr zurückgegangen. „Wir sind zum ersten Mal defizitär“, sagt Weinert-Sprissler, spricht von ein paar tausend Euro und nennt unter anderem die Wirtschaftskrise als Grund für Zurückhaltung der Bürger.

„Zum ersten Mal kam durch Spenden nicht so viel Geld zusammen, dass die laufenden Kosten der Tafel gedeckt werden konnten.“ Für den dennoch notwendigen finanziellen Ausgleich kommt der SKFM aus. „Wir müssen das Defizit quer finanzieren beziehungsweise durch unsere Rücklagen ausgleichen.“

Weil sich an der Notwendigkeit der Haaner Tafel nichts geändert hat, wird es sie unverändert im kommenden Jahr weitergeben. Begleitet von dem Wunsch und der Suche nach einer Immobilie, in der der SKFM seine Angebote bündeln und Synergien nutzen kann. „Wir sind auf sechs Standorte in der Stadt verteilt“, sagt Weinert-Sprissler.

Das Lager für die Tafel beispielsweise befinde sich in Unterhaan, die Ausgabe aber finde in den Räumen der Freien evangelischen Gemeinde an der Ellscheider Straße statt. „Gleichzeitig öffnen wir zur Kleiderkammer hier an der Breidenhofer Straße unser Dienstagscafé, während die Kirchengemeinde zur selben Zeit auch ein Café anbietet“, sagt der SKFM-Geschäftsführer.

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