40 BMX-Fahrer wollen Waldstrecke an der A3

40 BMX-Fahrer wollen die Waldstrecke an der A3 genehmigen lassen — und Verantwortung übernehmen.

Langenfeld. Schon seine Großeltern sind in dem hügeligen Waldstück an der A 3 geradelt. „Das hat Tradition“, sagt Sascha Nogeitzig. Als er jünger war, habe sich das Gelände an der Grenze zu Leichlingen schließlich als ideal für Sprünge mit dem BMX- oder Mountainbike herausgestellt, im Laufe der Zeit habe sich die Strecke aber erst „eingefahren“.

„Mein Kumpel und ich sind mit den Sprüngen gewachsen“, sagt der heute 28-Jährige. Mittlerweile hat sich der Waldboden zu regelrechten Schanzen geformt. „Je attraktiver das Gelände wurde, desto mehr Leute schlossen sich uns an“, sagt Nogeitzig: „Zurzeit sind wir rund 40 Leute, die regelmäßig auf der Strecke fahren.“

Lange Zeit war das kein Problem. „Der Wald ist groß genug, und wir nehmen ja nur rund 500 Quadratmeter davon ein“, sagt Nogeitzig. Einen habe es dann wohl doch gestört. „Eine Anwohnerin hat sich bei der Stadt beschwert“, sagt der 28-Jährige: „Der waren wir offensichtlich ein Dorn im Auge. Sie behauptete unter anderem, dass wir Müll liegen lassen.“ Das sei aber nicht der Fall gewesen. „Wir bringen unsere eigenen Mülltüten mit, in denen wir alles sammeln. An unserer Stelle im Wald ist es wesentlich sauberer als an anderen Stellen im Wald“, beteuert Nogeitzig.

Seit der Beschwerde bei der Stadt ist erst einmal Schluss mit dem Mountainbiken. Es gab schließlich keine Genehmigung. „Jetzt stellen wir einen Antrag, um das Gelände offiziell als Mountainbike-Strecke nutzen zu können“, sagt Nogeitzig. Wird dieser abgelehnt, könnte das Gelände „platt gemacht werden“.

Die Stadt soll mit den Jugendlichen einen Pachtvertrag abschließen. Im Gegenzug verpflichtet sich die Gruppe, einen nicht rechtskräftigen Verein zu gründen und der Initiative Mountain Bike beizutreten. „Über den Verein schließen wir dann eine Unfallversicherung ab“, sagt Nogeitzig. Außerdem verpflichte sich die Gruppe, das Waldstück abzustecken, mit Hinweistafeln zu versehen und zu pflegen. Unter Anleitung der Forstbehörde wird die Gruppe zudem eine Ausgleichsfläche aufforsten.

Vom städtischen Jugendring gibt es bereits Unterstützung. „Wir finden es toll, wenn die Jugend aktiv wird“, sagt Sven Lucht. Für den Jugendring zählt auch der pädagogische Effekt: „Der Sport fördert den Teamgeist. Außerdem ist das ihr Projekt. Das fördert das Verantwortungsbewusstsein.“

Die Gruppe hat bereits einige Gespräche geführt. Der Förster habe keine Einwände, sieht durch die Nutzung des Waldstücks keine Gefährdung der Natur. Auch die Feuerwehr habe bereits signalisiert, dass der Rettungsweg von acht Minuten eingehalten werden könne. „Wenn dem Antrag der Gruppe zugestimmt wird, zeigt die Stadt, wie modern sie ist, und wie viel Vertrauen sie in ihre Jugend hat“, sagt Lucht.

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