Der Spaß steht an erster Stelle

Mehr als fünf Jahre bereichern die „Mona Lisen“ das närrische Brauchtum.

Monheim. Dem kritischen Blick von Saùl Rodrìguez-Ayala entgeht so gut wie nichts. Ganz genau schaut sich der 37-Jährige das Geschehen auf der Bühne an. Zu sehen sind ein knappes Dutzend Frauen, die zu einem Medley der größten Hits von Abba tanzen. Sie gehen aufeinander zu, schnippen mit den Fingern und stemmen kess die Hände in die Hüften. „1, 2, 3, 4 — und noch einmal!“, ruft er durch die Festhalle Bormacher, die der von ihm trainierten Tanzgruppe immer dienstags als Übungsraum dient. „Achtet auf die Gesichtsausdrücke — Ja, genau so!“, fügt er hinzu und applaudiert.

Der gebürtige Puerto Ricaner trainiert seit einigen Jahren die „Mona Lisen“ und außerdem auch die Marienburg-Garde. Dabei geht es weniger um die klassischen Gardetänze im Karneval, sondern vor allem um die Freude an Musik, Bewegung, Rhythmus und Tanz. „Die Choreographie ist immer eng auf die Musik abgestimmt“, sagt Rodrìguez-Ayala. „Es muss einfach gut aussehen.“ Mehr verlangt der quirlige Tanzlehrer von seinen Schützlingen nicht.

„Der Spaß steht im Vordergrund.“ Die Mona Lisen treten bei vielen Veranstaltungen auf — nicht nur im Karneval. Die Teilnahme am Rosenmontagszug sei trotzdem immer der Höhepunkt des Jahres, meint die Präsidentin Karin Hohmann. „Beim Tanzen sind wir offen für alles — egal, ob Klassiker, aktuelle Hits oder Kölsches Liedgut.“ Auch sonst sei die lockere Truppe bereit für neue Impulse. „Wir suchen Frauen, die gut drauf sind und Spaß am Tanzen haben“, fasst sie die einfache Formel zusammen.

Gegründet hat sich die Tanzgarde in der Session 2009/2010. Grundgedanke war es, einen Verein zu bilden, den es vorher in Monheim so noch nicht gab: Eine Damengarde. Zielgruppe sind Frauen ab 40, die das rheinische Brauchtum durch mehr als Kostüme nähen und Brötchen schmieren pflegen wollen. „Im Grunde sind wir das ganze Jahr über unterwegs“, sagt Hohmann. „In der Adventszeit beteiligen wir uns zum Beispiel auch an der Aktion mit den Monheimer Weihnachtssternen.“ Der jährlich einstudierte Tanz sei dabei nur das Endprodukt.

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