Die Langenfelder Feuerwehr wird personell aufgestockt

Zusätzliche hauptamtliche Kräfte sollen künftig auch abends und nachts zum Einsatz kommen.

Langenfeld. Neue Besen kehren gut: Kreisbrandmeister Torsten Schams hat in der Juni-Sitzung angemahnt, dass die Langenfelder Feuerwehr im Brandfall künftig mit zehn statt wie bisher mit neun Funktionen am Start sein soll — eine Regelung, die bundesweit üblich ist. Der Ausschuss für Ordnung und Soziales hat dies als Empfehlung im Brandschutzbedarfsplan für den Rat so beschlossen. „Zähneknirschend, angesichts der teilweisen Besetzung mit Ehrenamtlichen“, berichtet die Erste Beigeordnete Marion Prell, habe der Kreisbrandmeister dem zugestimmt, mit der Auflage, nach einem Jahr zu prüfen, ob das Schutzziel auf diesem Weg auch erreicht werde.

Der neue Leiter der Langenfelder Wache, Wolfram Polheim, will das Ziel, innerhalb von acht Minuten am Einsatzort zu sein, ebenfalls sicher erreichen und setzt dabei auf das Hauptamt. In der jüngsten Sitzung hat die Stadt deshalb noch einmal drauf gelegt und den Brandschutzbedarfsplan modifiziert. Statt der Besetzung des Sicherheitstrupps mit ehrenamtlichen Kräfte, soll dieser auch in den Abend- und Nachtzeiten künftig hauptamtlich besetzt werden.

Nach wie vor wird die zehnte Funktion jedoch von ehrenamtlichen Kräften besetzt und um einen weiteren ergänzt. Diese Umstrukturierung erfordert zusätzliches Personal. Derzeit sind ohnehin fünf Stellen vakant. Sollte die EU-Richtlinie, die für Feuerwehren die 48-Stunden-Woche (bisher: 54-Stunden-Woche) vorsieht, auch in Langenfeld umgesetzt werden, würden 22 neue Stellen benötigt, rechnete Marion Prell auf Anfrage der SPD vor. Die vakanten Stellen seien bereits ausgeschrieben. „Egal, wie eine Feuerwehr organisiert ist, es muss schnell gehen“, sagt Wolfram Polheim, der bei der Berufsfeuerwehr Düsseldorf aktiv war.

Stephan Keusen ist einer der fünf hauptamtlichen Feuerwehrmänner, die in die Funktion des Einsatzleiters schlüpfen dürfen. Auffälliges Merkmal ist die gelbe Weste. Der Einsatzleiter verschafft sich zunächst einen Überblick über die Brandstelle, bestimmt den Angriffspunkt,koordiniert die Gruppenführer und die Trupps. Er schaut, ob noch mehr Einsatzkräfte angefordert werden müssen, um Menschenleben zu retten und den Brand zu löschen. Stephan Keusen ist ausgebildeter Zugführer (Voraussetzung, um die Funktion des Einsatzleiters zu erfüllen. Er ist im gehobenen Dienst tätig.

Dustin Welker und Andreas Katerndahl bilden einen Trupp. Sie sind klassischerweise mit Atemschutzgeräten ausgerüstet. Schon während der Fahrt zum Einsatzort legen sie die Geräte an, die in der Lehne des Sitzes untergebracht sind. In ihre Schutzanzüge schlüpfen sie auf dem Weg zum Einsatzfahrzeug. Zu Ausrüstung der Funktion „Angriffstrupp“ gehören zudem Helm, Lampe, Funkgerät, Axt, Wärmebildkamera. Der Angriffstrupp geht zuerst in die Brandstelle, um Menschen zu retten. Welker und Katerndahl sind Brandmeister und gehören zum mittleren Dienst.

Guido Bremer ist einer der sechs hauptamtlichen Gruppenführer. Zu seiner Funktion gehört die rote Weste. Er erkundet die Umgebung und beurteilt die Lage, um dann die Mannschaft einzuteilen. Dazu gehört der Maschinist, der das Löschfahrzeug fährt und auch die Pumpe betätig, der Angriffs-, wie der Sicherheitstrupp und die Drehleiter, die von zwei Feuerwehrmännern bedient wird. Dazu kommen in Langenfeld zwei ehrenamtliche Feuerwehrmänner. Bremer ist stellvertretender Wach- und Abteilungsleiter. Er hat eine Gruppenführer-Lehrgang absolviert. Er gehört zum mittleren Dienst.

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