Felix-Metzmacher-Schule: Mit Metzmacher aufs Podest

Schüler der Felix-Metzmacher-Schule belegen bei einem bundesweiten Geschichtswettbewerb den zweiten Platz.

Langenfeld. Felix Metzmacher hatte es nicht leicht. In seiner Amtszeit als Bürgermeister von Langenfeld, die von 1908 bis 1914 dauerte, wurden ihm viele Steine in den Weg gelegt. Als Evangele hatte er mit dem Widerstand der katholischen Gemeinde zu kämpfen.

Aber auch seine visionären Ideen sorgten in Langenfeld für Unmut. So plante Metzmacher, die Richrather Heide trocken zu legen und dort eine Wohnanlage für sozial Schwächere zu errichten. Vielen Bürgern gefiel Metzmachers Idee nicht, sie fürchteten die Verelendung ihrer Stadt — und Metzmachers Unbeliebtheit wuchs. Im Jahr 1914 fand seine Tätigkeit als Bürgermeister ein jähes Ende: Metzmacher zog in den Ersten Weltkrieg und fiel.

Mit dem politischen Wirken und Schicksal Metzmachers hat sich eine Gruppe von zehn Schülern der Felix-Metzmacher-Hauptschule beschäftigt. Im Rahmen des deutschlandweiten Geschichtswettbewerbs „Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte“ des Bundespräsidenten Christian Wulff produzierten die Zehntklässler ein Radiofeature — und erreichten den zweiten Platz. Den teilen sie sich mit 14 anderen Schulen.

Vor einem Jahr haben die Schüler mit der Vorbereitung begonnen. Unterstützt wurden sie von Lehrerin Marita Furthmann-Bauer und Tutor Toni Kronke. „Da unsere Schule nach Felix Metzmacher benannt ist, hat es sich angeboten, ihn als Thema zu wählen“, sagt die Lehrerin. Entsprechend dem Motto des Wettbewerbs haben die Schüler den Fokus ihres Beitrags auf den schweren Stand Metzmachers in der Bevölkerung gelegt.

„Skandal oder Tragödie? Der frühe Tod Felix Metzmachers“ lautet der Titel des Beitrags. „Hier geht es um die Frage, ob Metzmacher von sich aus oder eher auf Drängen der Bürger in den Krieg gezogen ist“, erklärt Max Klemm, einer der Wettbewerbsteilnehmer.

In dem Radiofeature stellen die Schüler eine Gemeindeversammlung nach, in der Metzmachers Bauvorhaben diskutiert wurde. Der Bürgermeister sowie Gegner und Befürworter werden von den Schülern gesprochen.

„Die Arbeit hat großen Spaß gemacht“, sagt Klemm. Die Recherche der historischen Fakten sei aber nicht immer leicht gewesen, so der 18-Jährige. Furthmann-Bauer ist stolz darauf, dass ihre Schule die einzige Hauptschule unter den Siegern ist.

Klemm und die neun anderen Schüler sind heute nicht mehr auf der Felix-Metzmacher-Schule. Sie haben im Sommer ihren Abschluss gemacht. Klemm absolviert in der Schule jetzt ein Praktikum - der Kontakt zu seinen Wettbewerbskollegen besteht: „Die Arbeit hat uns zusammengeschweißt“, sagt er.

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