„Kämpe inklusiv“: Lücke im Rundweg soll bald verschwinden

250 Meter langer Trampelpfad stört Gehbehinderte.

„Kämpe inklusiv“: Lücke im Rundweg soll bald verschwinden
Foto: Matzerath

Mit einer Verzögerung von drei Jahren will die Stadt Düsseldorf 2016 eine ärgerliche, etwa 225 Meter lange Lücke im Rundweg „Kämpe inklusiv“ schließen. Das verlautete aus dem Düsseldorfer Rathaus. Bislang müssen Rollstuhlfahrer und Rollatoren-Nutzer ihren Ausflug in die Kämpe in der Nähe des Hellerhofer Rodelhügels unterbrechen. Denn während der Rundweg überall sonst gut ausgebaut ist, geht es dort einen Viertelkilometer lang über einen Trampelpfad. Der Düsseldorfer Stadtsprecher Michael Buch erklärte dazu jetzt: „Noch im laufenden Jahr wird der Ausbau des Wegs dort geplant, im nächsten Jahr beginnen die Bauarbeiten.“

Die Idee eines barrierefreien Rundwegs ist Teil des Projektes „Auenblicke“ und hört auf den Namen „Kämpe inklusiv“: Ein etwa zehn Kilometer langer Ring legt sich um das 316 Fußballfelder große Naturschutzgebiet zwischen Urdenbach und Baumberg. Ob der Pirol im Frühjahr oder die Birn- und Apfelbäume zur Erntedankzeit: Hier soll die Natur auch für Menschen erfahrbar sein, die nicht mehr gut zu Fuß unterwegs sind. Wege und Brücken sind so ausgebaut, dass Rollstuhlfahrer — selbst mit schweren Elektro-Rollis — und Rollatoren-Nutzer keine Probleme mit dem Vorwärtskommen haben.

Seit der Öffnung des Altrheindeiches und im Rahmen der Auenblicke werben die Mitarbeiter der Biologischen Station Haus Bürgel für „Kämpe inklusiv“ — allerdings immer mit einer Einschränkung: Ausgerechnet unweit von Parkbuchten am Kleingartenverein, die als „Behindertenparkplätze“ gekennzeichnet sind, gab es die Unterbrechung im ansonsten perfekten Rundweg. Um der Düsseldorfer Stadtverwaltung Dampf zu machen, bot schließlich der Bürgerverein Baumberg an, die Lücke in ehrenamtlicher Arbeit herzurichten.

Auf ein entsprechendes Angebot reagierte die Düsseldorfer Stadtverwaltung pikiert. In einem nach allen Regeln der Behördenkunst formulierten Schreiben erhielt der Verein eine Absage. Da war von fehlenden Ersatzflächen für den Bau in einem Umweltschutzgebiet und von Wegesicherungspflichten die Rede. „Alles Dinge, die eine Stadtverwaltung bedenken muss“, verteidigte Michael Buch die schriftliche Antwort. Jetzt wird das Ende des Trampelpfades zumindest in Aussicht gestellt.

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