Kulturelles Forum mit neuem Team

Das Kulturelle Forum hat sich personell neu aufgestellt. Das bedeutet frischen Wind — unter anderem für das Stadtarchiv.

Langenfeld. Ganz neu sind die einzelnen Gesichter nicht — ihre Zusammensetzung ist es aber. Im Kulturellen Forum hat sich im 14. Jahr des Bestehens personell einiges getan. Mit einem neuen Team bestehend aus fünf Personen sollen die bereits angeschobenen Projekte fortgeführt und neue in Angriff genommen werden — allen voran die komplette Neugestaltung der Dauerausstellung zur Stadtgeschichte in Zusammenarbeit mit einem Designerteam.

Im Februar 2010 kam Hella-Sabrina Lange zum Kulturellen Forum — als Stellvertreterin von Anne Graw-Lipfert. Im April vergangenen Jahres übernahm sie die Leitung und holte sich im Oktober Eckart Heske als Stellvertreter an die Seite. Der 45-Jährige ist vorrangig für die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsplanung zuständig. „Er ist ein alter Hase im Geschäft — 1993 begann er bei der Stadtverwaltung, im Bereich VHS und Kulturbüro. Jetzt kann er seine Affinität zu Kunst und Stadtgeschichte einbringen“, sagt Lange.

Der Dienstälteste im Team ist Bedri Deliu, „durch dessen Hände jedes Bild geht“, sagt Lange. Er ist Haustechniker und unterstützt das Team bei Verwaltungsaufgaben. Mit der Anstellung von Diplom-Dokumentar Marco Klatt im Mai 2010 wurde das verwaiste Stadtarchiv zu neuem Leben erweckt. Seit der 37-Jährige Ansprechpartner im Archiv ist, haben sich die Anfragen gesteigert. „Waren es vorher rund 70 im Jahr, sind es jetzt etwa 170“, sagt er. „Für ein Archiv in dieser Größenordnung sind das ganz gute Zahlen“, ergänzt Lange.

Personenstandsurkunden wurden digitalisiert und können nun Ahnenforschern per pdf zur Verfügung gestellt werden. Sie reichen bis ins Jahr 1810 zurück. „Das ist ein Luxus, den wir Familienforschern anbieten“, sagt Lange. Und die Nachfrage ist da — sogar ein Arbeitskreis aus zwölf bis 14 an Ahnenforschung interessierten Personen hat sich gebildet, der sich einmal im Monat trifft. „Gemeinsam werden alte Urkunden entziffert“, sagt Lange.

10 000 Fotos und 1700 Dias, 400 Pläne und Karten von Langenfeld und Umgebung seit dem 17. Jahrhundert sowie 3700 Akten, die das Verwaltungshandeln seit 1773 dokumentieren, umfasst das Stadtarchiv. Hinzu kommen „kleine Kuriositäten“, wie Lange sagt. „Wir haben unter anderem eine Kerze vom Kirchenjubiläum in Reusrath“, sagt sie.

Möbelstücke, alte Radiogeräte oder Telefone finden sich im Depot. „Es zeigt sich immer wieder, wie wichtig es ist, dass Kinder mit Gegenständen aus vergangenen Zeiten in Kontakt kommen. Denn gibt man einem Achtjährigen ein Wahlscheibentelefon in die Hand, kann er gar nichts damit anfangen“, sagt Lange.

Kinderprojekte, die im vergangen Jahr angestoßen wurden, sollen auch deshalb in jedem Fall fortgeführt werden. Eine Gruppe Kinder soll erneut zu Museumsführern ausgebildet werden, um ihre Mitschüler für Stadtgeschichte zu begeistern. Das jüngste Teammitglied des Kulturellen Forums, Alexandra Hinke (32), die seit Anfang Februar dabei ist, betreut bereits Kindergeburtstage im Museum — mit Museumsrallyes und kreativen Basteleien.

Wichtigstes Projekt für die kommenden Jahre ist aber die Neugestaltung der Dauerausstellung. Wenn der Rat am 20. März dem Haushalt zustimmt, wird sich das Forum-Team sofort mit den Designern zusammensetzen.

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