Langenfelder Einzelhandel ist in Bewegung

Immer mehr Marken zieht es nach Langenfeld — nun auch Camp David. Auch ein Laden für Tüftler und Technikfans kommt.

Langenfeld. Ein kleiner roter Teppich weist den Weg in den Laden, innen grinsen Dieter Bohlen und weitere Glitzer- und-Glamour-Prominente von einer Leinwand auf den Jeansberg in der Mitte hinab. „Mystyle’s“ nennt sich der Laden am Marktkarree, der eine neue Marke nach Langenfeld bringt: Camp David.

Für Citymanager Jan-Christoph Zimmermann ein Gewinn für den Einzelhandel. „Wir hatten in den vergangenen Jahren ein enormes Markenwachstum in der Innenstadt — Gerry Weber, Esprit, s. Oliver und nun auch noch Camp David“, sagt Zimmermann.

Dies sei nicht nur ein Vorteil für die Kunden, es qualifiziere auch den Standort. „Die großen Marken entscheiden nicht aus dem Bauch heraus, wo sie sich niederlassen. Sie analysieren genau, wo es sich lohnen könnte“, sagt Zimmermann.

Dass Langenfeld ein sehr guter Einzelhandelsstandort sei, habe zuletzt auch eine Kunden- und Geschäftsbefragung der Industrie- und Handelskammer (IHK) zutage gebracht (die WZ berichtete). Mit der Note 1,8 bewerteten die Kunden Langenfeld als Einkaufsstadt — das ist das beste Ergebnis im Kreis Mettmann.

Aber kein Grund, sich darauf auszuruhen: An die Stelle des früheren Textilgeschäfts „B4 Fashion“ an den Marktarkaden ist die Damenboutique „Kabalua“ gezogen, die eine ältere Zielgruppe als ihr Vorgänger anspricht.

Und auch am und im Marktkarree gibt es Veränderung: Vor einigen Wochen haben die „baker boys“ die ehemalige Tapas Bar abgelöst, aus der ersten Etage hat sich kürzlich der Laden „Allerlei“ verabschiedet. Schon in knapp einem Monat wird an seiner Stelle „Tiger-Hobby“ eröffnen — ein Laden für Tüftler und Technikfans aus dem Bereich Modellbau.

Auf 420 Quadratmetern werden unter anderem ferngesteuerte Hubschrauber mit 1,80 Meter Rotordurchmesser verkauft. Geschäftsführer Jörg Hennek ist fest davon überzeugt, dass die Standortwahl richtig war: „Die Lage ist ideal. Wir erreichen hier richtig viele Menschen und irritieren keinen anderen Fachhändler.“

Vor allem Centermanager Karsten Mazanneck erhofft sich, eine weitere Zielgruppe zu erreichen. „Vor allem Männer mit ihren Kindern können sich hier beschäftigen, während die Damen shoppen sind“, sagt er.

Auch Citymanager Jan-Christoph Zimmermann sieht die Ansiedlung sehr positiv: Langenfeld habe nun ein zusätzliches Fachgeschäft. Zum anderen sei man ohnehin froh gewesen, sich von „Allerlei“ trennen zu können — das Geschäft habe sich im Laufe der Zeit immer mehr zu einem Ein-Euro-Laden entwickelt.

Das einzige, das noch fehle, sei ein Laden für Haushaltswaren, meint Zimmermann. Und diese Forderung kam auch in der IHK-Umfrage zum Ausdruck. Bis zum Sommer hatte das Küchencenter Smidt an der Hans-Böckler-Straße drei Jahre lang Haushaltswaren geführt, die Sortimentsgruppe dann aber aus dem Programm genommen.

„Es wurde nicht angenommen“, sagt Filialleiter Sascha Tobien. „Und das hängt sehr wahrscheinlich mit der Lage zusammen. Die Langenfelder wollen etwas direkt in der City haben“, vermutet er.

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