Langenfelder Frauentheater: Spaß mit dem verflixten Erbe

Das Frauentheater hat ein neues Stück einstudiert. Bei der Generalprobe wurde bereits klar: Die Zuschauer werden sich amüsieren.

Langenfeld. Im stark renovierungsbedürftigen, aber denkmalgeschützten Haus der verstorbenen Eltern treffen sich Luise, Hilde und Marie Hartwig und verlesen das Testament. Die drei ungleichen Schwestern staunen nicht schlecht, als sie den letzten Wunsch von Vater und Mutter erfahren. Das Haus soll wieder in Schuss gebracht werden. Aber wie? Die drei Damen sind weder vermögend noch verheiratet und zudem bei weitem nicht mehr die Jüngsten?

Aber auch dazu haben sich die Eltern noch zu Lebzeiten etwas einfallen lassen. Ein Mann muss her, am besten einer mit Geld und handwerklichem Geschick. Wer diesen Mann findet und heiratet, darf im Haus leben, die anderen beiden sollen ausbezahlt werden.

Schnell haben die drei jemanden in Aussicht und versuchen jeweils an „Das verflixte Erbe“ zu kommen. Doch schon geht das Theater los, denn sie haben die Rechnung ohne das Hausmädchen Greta gemacht.

Wer sich auf dieses Theaterstück einlässt, kann sich auf eine lustige Komödie freuen, die am Ende ganz anders ausgeht, als erwartet. Was nicht erwartet werden kann, sind professionelle Darsteller, die ihr Leben auf der Bühne verbracht haben. Denn das Langenfelder Frauentheater „La Frathe“ setzt sich aus einer bunten Mischung von Amateurinnen zusammen, die einfach Spaß am Schauspiel haben. Ihre Altersspanne reicht von jung bis alt, und auch Männerrollen spielen sie selbst.

Mit einfachen Mitteln schaffen es die Darstellerinnen, Spannung aufzubauen und zu halten. Die unterschiedlichen Charaktere der Schwestern werden amüsant wiedergegeben — während Hilde mit näselnder Stimme etwas einfach gestrickt ist, ist die älteste Schwester Luise patent und etwas resolut. Marie hingegen legt besonderen Wert auf ihr Äußeres und wehrt sich gegen den rheinischen Dialekt, den die beiden anderen herrlich präsentieren.

Das Frauentheater wurde im Februar 1997 gegründet. Damals hatten sich die Frauen durch eine Zeitungsannonce kennengelernt. Nach zehn Jahren Spielzeit hörte das Ensemble dann auf. Grund dafür war ein Krankheitsfall. „Eigentlich wollten wir ganz aufhören, aber dann hat es uns doch wieder gepackt“, sagt Annely Eisenblätter, die das Hausmädchen Greta spielt.

Auf die Frage, warum sie auch weiterhin keine Männer an Bord habe wollen, antwortet sie lachend: „Männer bringen nur Unruhe. Kommt es mal zu Unstimmigkeiten, regeln wir Frauen das bedacht und mit Umsicht.“

Die Stücke schreibt Marianne Lübke — sie übernimmt den Männerpart bei „Das verflixte Erbe“. Weitere Darstellerinnen sind Irmgard Ott (Luise Hartwig), Brigitte Satorius (Marie Hartwig), Gerlinde Beiß (Hilde Hartwig) und Julia Hoemann, die die Enkelin Jenny spielt. Gaby Chalupka ist die Souffleuse des Frauentheaters. Die Proben laufen seit April.

Die Generalprobe hat die Gruppe nun hinter sich — die Premiere findet am Freitag in der Aula der Johann-Gutenberg-Realschule in Langenfeld statt. Weitere Vorstellungen geben die gestandenen Frauen im Evangelischen Gemeindezentrum in Monheim-Baumberg.

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