Lingel-Moses: Wieder stimmt die Chemie nicht

2012 ging die Gesamtschulleiterin von Monheim nach Krefeld-Hüls. Dort wollen jetzt 20 Lehrer weg.

Lingel-Moses: Wieder stimmt die Chemie nicht
Foto: Andreas Bischof

Ihr Gastspiel an der Peter-Ustinov-Gesamtschule in Monheim war kurz. Nach nur zweieinhalb Jahren tauschte Rektorin Regina Lingel-Moses ihren Posten mit Ralf Sänger, damals Rektor der Robert-Jungk-Gesamtschule in Krefeld-Hüls. Der Grund waren 2012 Spannungen mit dem Lehrerkollegium und Beschwerden von Eltern. Das Drama scheint sich derzeit in Krefeld zu wiederholen. An der Krefelder Schule haben aktuell 20 Lehrer ihre Versetzung beantragt.

Bei den Beschwerden, die die Lehrer vorgebracht haben, sei es laut Bezirksregierung um eine Fachkonferenz gegangen, die aufgrund der Elternbeteiligung von 14 Uhr auf 17 Uhr verlegt worden sei. Auch habe es Kritik am System der internen Entlastungsstunden gegeben. Die Elternsprechtage seien ein Thema gewesen wie auch die Intensivierung des Ganztagsangebots an der Robert-Jungk-Gesamtschule, die eine Anwesenheit der Lehrer auch in den Nachmittagsstunden erforderlich gemacht habe.

Aus Sicht der Lehrer klingt das so: Eine Konferenz sei auf eine Zeit verlegt worden, die den Lehrern den Resttag kaputt mache. Zudem seien bewährte Vertretungsregelungen über den Haufen geworfen worden.

Die Bezirksregierung nimmt die Hülser Schulleiterin allerdings in Schutz. Man habe sich vor Ort intensiv mit den Vorwürfen beschäftigt: „Das sind alles Dinge, die im Rahmen sind.“ Der Schulleitung sei kein Vorwurf zu machen: Deswegen könne man nicht 20 Lehrer versetzen. Regina Lingel-Moses selbst verweist auf die Erfolge der Schule („Berichten Sie doch einfach das Positive“) und auf die Einschätzung der Bezirksregierung. Dem habe sie nichts hinzuzufügen.

Damals in Monheim soll die Stadtverwaltung nicht ganz unbeteiligt an der Versetzung der Schulleiterin gewesen sein. Bürgermeister Daniel Zimmermann verabschiedete die Pädagogin damals wortkarg: „Ich wünsche Frau Lingel-Moses viel Erfolg an ihrer neuen Wirkungsstätte. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.“

Angefangen hatte der Zoff in Monheim mit Lehrer Jochen Herling. Der sollte mit dem Amtsantritt der neuen Rektorin im Januar 2010 deren Stellvertreter werden. Schließlich wurde der Pädagoge nach einer Probezeit doch nicht Stellvertreter. Angeblich gab die schlechte Beurteilung der Rektorin den Ausschlag. Der bei vielen Kollegen beliebte Herling wechselte enttäuscht nach Neuss.

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