Monheim bündelt Kräfte für die Versorgung von Flüchtlingen

Hans-Peter Anstatt sucht ehrenamtliche Helfer.

An Geld mangelt es nicht, auch Unterkünfte sind in Monheim ausreichend vorhanden. Dringend notwendig sind hingegen persönliche Anteilnahme und Hilfen im konkreten Fall. „Wir brauchen Monheimer, die offen auf die Flüchtlinge zugehen, sie auf den Wochenmarkt mitnehmen oder bei Behördengängen begleiten“, sagt Hans-Peter Anstatt, Leiter des Fachbereichs Ordnung und Soziales. Nun sollen diejenigen zusammengebracht werden, die sich haupt- und ehrenamtlich um Flüchtlinge kümmern. Wie diese Koordination bewerkstelligt werden kann, war zuletzt auch Thema bei einer Besprechung im Rathaus.

Seit etwa einem halben Jahr werden die Flüchtlinge auch in von der Stadt angemieteten Wohnungen untergebracht. „Wir haben diesbezüglich eine Vereinbarung mit der LEG getroffen“, sagt Anstatt. Die genutzten LEG-Wohnungen sind Domizile, die sonst schwer zu vermieten sind. Sie liegen meist im dritten oder vierten Obergeschoss und es gibt keinen Aufzug. „Es ist zunächst wichtig, die Nachbarn darauf vorzubereiten“, so Anstatt. „Durch Gespräche versuchen wir, Harmonie herzustellen.“ Das sei oftmals schwierig. „Es hat sich aber gezeigt, dass es den Flüchtlingen gut tut, integriert zu wohnen.“ Würden sich die Asylbewerber erst einmal angenommen fühlen, sagt er, würden sie auch schneller Sprachkurse besuchen und sich dem Umfeld anpassen.

Mit einem Vorlauf von etwa drei bis vier Tagen kommen die Flüchtlinge nach Monheim. Ihnen wird eine Wohnung zugewiesen, der SKFM macht sie mit den hiesigen Lebensverhältnissen vertraut, es folgen Gespräche im Beratungszentrum. Sollte es zu Konflikten kommen, wird nach einer neuen Bleibe gesucht. Bis das Asylverfahren abgeschlossen ist, kann es zwei bis drei Monate dauern, oft auch noch länger. Solange leben die Flüchtlinge in den Übergangswohnheimen oder in angemieteten Wohnungen. Die meisten Flüchtlinge bleiben in Monheim. „Später folgt oft der Umzug in eine eigene Wohnung“, so Anstatt. „Wer bereits in einer LEG-Wohnung lebt, kann dort in der Regel bleiben.“

300 asylsuchende Menschen aus 35 Nationen leben derzeit in Monheim. Sie sind in den Übergangswohnheimen an der Nieder-, Renania-, Danzigerstraße und in Wohnungen der LEG untergebracht. Der Umbau der Wohnungen an der Rhenaniastraße ist geplant, auch an der Niederstraße sollen Zimmer renoviert werden.

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