Prinzengarde: Die Damen sind außer Rand und Band

In der Stadthalle sorgten unter anderem Rabaue und Putzfrau Kasulke für Stimmung.

Langenfeld. „Und ich flieg’, flieg’, flieg’ wie ein Flieger. Bin so stark, stark, stark wie ein Tiger. . .“ — so tönte es am Samstagnachmittag durch die Stadthalle. Mit bekannten Karnevals- und Bierzeltklassikern eröffnete die Kölner Musikgruppe „Rabaue“ die Damensitzung der Prinzengarde. Die rund 500 jecken Wiever waren von Anfang an in Feierlaune und tanzten teilweise sogar auf den Stühlen.

Auf der Bühne, inmitten pinker Elferratsdamen, der neue Präsident Hans-Werner Jansen, der zum ersten Mal durch die Sitzung leitete. Im pinken Hemd sorgte der Ex-Prinz nicht nur dafür, dass die gute Stimmung nie abriss, sondern gab auch ein schönes Bild ab — als Hahn im Korb der elf als „Lolly-Pops“ verkleideten, Damen.

Musiklastig begann das Programm, das sich Gisela Müller, Sprecherin des Damenelferrates, überlegt hatte. Nach dem starken Auftritt von „Rabaue“ eroberte die junge Truppe „de Wanderer“ die Bühne und bewiesen einmal mehr, dass auch A-capella-Musik auf Karnevalssitzungen funktioniert, wenn man es richtig macht. Stimmgewaltig coverten die Vier bekannte Liedmelodien und verpassten diesen kölsche Texte. „Wer gibt ’n Kölsch aus? — Du, du, du, du.“ Die jecken Mädels zeigten sich begeistert.

Dann war Achnes Kasulke dran. Die Putzfrau aus dem Ruhrpott hatte sich mal wieder fein rausgeputzt: Blümchenbluse, darüber eine blau-rot gestreifte Kittelschürze und ein grellbuntes Kopftuch um das unechte Haar geknotet. Schrubber und Putzeimer durften da natürlich auch nicht fehlen.

So erzählte eine der wenigen weiblichen Rednerinnen im von Männern dominierten Büttenreden-Business mit losem Mundwerk allerlei Quatsch aus dem Alltag einer Putzfrau und rechnete nebenbei mit dem Jahr 2011 ab. „Der letzte Winter war ja so beschissen. Ein Schlagloch nach dem anderen.

Als Frau konnteste da gar nicht mehr ohne Sport-BH Auto fahren!“ Auch die Hochzeit von Prinz William und Kate blieb nicht unerwähnt: „Schön dass auch die ganzen Tiere eingeladen waren. Camilla an vorderster Front.“ Das Publikum bog sich vor Lachen.

Bevor es mit dem Bauchredner Klaus und seinem Affen Willi weiterging, stattete die Prinzessin mit ihrem Gefolge ihren jecken Untertanen einen Besuch ab. Der Prinz fehlte zunächst, denn er müsse die goldene Kugel zurückbringen, die Prinzessin Brigitte I. verloren hatte, so die gut aufgelegte Prinzessin. Zusammen mit dem Publikum sang sie laut ins Mikrofon: „Die Fröschelchen, die Fröschelchen die sind ein lustig Chor“

Da kam von hinten durch die Menge tatsächlich ein Frosch mit einer goldenen Kugel — natürlich Prinz Heinrich I. in weißem Tüll-Tutu und grüner Froschmaske. Mit einem Kuss verwandelte Prinzessin Brigitte ihren Heinrich zurück in den Prinzen.

Die Feier ging noch bis in den Abend hinein. Nach Guido Hoss und dem Herrenballett der KG Hellenthal bildete die Gruppe „Querbeat“ den krönenden Abschluss des Abends.

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