Radler-Frühling in der City

Der verkaufsoffene Sonntag stand im Zeichen des Fahrrads — mit Quiz, Codierung und verschiedenen Rädern zum Ausprobieren.

Langenfeld. Die Sonne brennt vom Himmel auf den Marktplatz, und die Besucher des Fahrradflohmarktes sind noch unentschlossen. „Noch eine halbe Stunde, dann verkaufe ich das Rad im Internet“, droht Werner Bachhausen, der das Fahrrad seines Vaters für 200 Euro an den Mann bringen will.

Der erste verkaufsoffene Sonntag im Jahr in der Langenfelder City stellte unter dem Motto „Frühlingserwachen“ das Fahrrad in den Mittelpunkt. Der Marktplatz hat sich in einen Service-Punkt für Fahrradfahrer verwandelt.

Vor der Codier-Station des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) haben Wolfgang Ey und Reiner Völzke alle Hände voll zu tun, die Fahrräder einzuspannen und den Code in den Rahmen zu fräsen. Julia Ziem lässt gleich zwei Fahrräder codieren. Die 19-Jährige ist oft mit dem Rad unterwegs und bereits leidgeprüft: „Mir sind schon vier Fahrräder geklaut worden. Doch weil sie alle codiert waren, habe ich sie wiederbekommen.“ Für die Codierung musste Ziem vorher ihre Daten, wie Name, Straße, Wohnort, angeben. Diese werden dann in einen Zahlen- und Buchstabencode verschlüsselt und in den Rahmen des Fahrrads geritzt. So kann ein Rad, wenn es nach einem Diebstahl irgendwo auftaucht, schnell dem Halter zugewiesen werden. Sechs Euro kostet das Codieren, Julia Ziem ist es das wert.

Nebenan versucht sich Familie Viezens gerade am Fahrrad-Quiz der Stadt. Zu gewinnen gibt es einen Fahrradanhänger, mit dem spritsparend Großeinkäufe erledigt werden können, schlägt der städtische Klimaschutz-Koordinator Jens Hecker vor. Zusammen mit seiner Kollegin Verena Wagner stellt er sich am Montag den Langenfelder Radfahrern. „Wer Probleme oder Anregungen hat, der kann damit gerne zu uns kommen“, sagt Hecker. Bisher sei es aber ruhig geblieben. Nur einige Wünsche nach mehr Fahrradständern in der City seien bei ihm eingegangen. Jakob (8) hat derweil seinen Quiz-Fragebogen ausgefüllt und eingeworfen. Schwester Johanna (13) und Bruder Simon (10) knobeln noch. Den Anhänger könnte vor allem Johanna gut gebrauchen, meint Mutter Friederike: „Sie könnte da ihr Saxofon hineinlegen, wenn sie zum Unterricht fährt.“

Während in Stadtgalerie, Sass und Marktkarree wie unter der Woche kräftig eingekauft werden kann, bietet der Ostermarkt der Frauen-Union vor und in der Stadthalle einige Dekotipps für Garten, Haus und Balkon.

Bei knapp 50 Trödel- und Kunsthandwerkerständen ist die Auswahl groß. „Das ist ja Geschmackssache, was einem gefällt“, sagt Claudia Schiefer. Die Monheimerin schaut sich gerade einen kniehohen Osterhasen mit grüner Schleife um den Hals an. „Oh Gott!“, ist der nüchterne Kommentar von Ehemann Michael.

Nach einigem Hin und Her setzt sich der weibliche Blick für ansprechende Oster-Dekoration dann doch durch, denn Tochter Amalia (6) schaltet sich ein und plädiert für den großen Hasen aus Pappmaché. „Ich geh’ mal ’ne Wurst essen“, verabschiedet sich Michael Schiefer und hat damit seine beiden Mädels doch wieder auf seiner Seite. So ist der Osterhase schnell bezahlt und der Gang zum Würstchengrill beschlossen.

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