Ärger um die abmontierten Blumenkübel

Zehn Jahre lang kümmerte sich Irma Beien um die Blumen in den Kästen entlang der Müllermilchkurven. Jetzt wurden sie von der Straßenmeisterei abgebaut.

Neviges. Es ist erst wenige Wochen her, dass Irma Beien (66) Primeln, Stiefmütterchen und Tulpen in die fünf Betonkübel, die die Kuhlendahler Straße säumten, gepflanzt hatte. Auf ihren fast täglichen Fahrten von Neviges nach Langenberg hatte sie immer ein Auge auf die Pflanzen, die sie liebevoll „ihre Kinder“ nannte. Und dann waren die Blumen samt Kübel vor zwei Wochen verschwunden, einfach abgebaut.

„Die Straßenmeisterei an der Nevigeser Straße hatte mir vor zwei Jahren mitgeteilt, dass die Kübel dort nicht ewig stehen würden“, sagt Irma Beien. „Doch man hatte mir hoch und heilig versprochen, Bescheid zu sagen, wenn die Kübel irgendwann mal wegkommen. Denn ich sollte die GBetoelegenheit haben, die Blumen auszupflanzen. Jetzt ist es passiert, und mich hat niemand benachrichtigt“, sagt die Blumenfreundin verärgert.

Die tristen, grauen Betonkübel an der Kuhlendahler Straße waren der Langenbergerin vor einem Jahrzehnt ein dicker Dorn im Auge. Sie beschloss, den trostlosen Anblick zu ändern und die Kübel dreimal im Jahr mit bunten Blumen zu bepflanzen. „Ich habe Freude an der Gartenarbeit“, sagt sie. Die rund 100 Euro, die sie für Frühlings-, Sommer- und Herbstblumen benötigte, zahlte sie dabei gerne aus der eigenen Tasche. Im Sommer versorgte sie die Pflanzen mit Wasser aus dem 20-Liter-Kanister, auch die Erde musste regelmäßig erneuert werden.

Bei einer Pflanzaktion wurde sie von einem vorbeifahrenden Autofahrer beschimpft. „Der dachte, ich wollte die Blumen klauen. Der hat mir nicht geglaubt, dass ich gerade das Gegenteil tue“, sagt Irma Beien und lacht.

Dann hörte sie vor gut zwei Jahren, dass die Straßenmeisterei die Kübel abbauen wollte. Sie seien für die Lastwagen, die durch die so genannten Müllermilchkurven fahren, zu gefährlich. Bei der Ankündigung im Frühjahr 2008 blieb es.

Doch nun sind die Kübel fort. „Man hätte mir wie versprochen Bescheid sagen können, dann hätte ich sie gar nicht erst bepflanzt“, sagt die Blumenfreundin.

Irma Beien hat vor zwei Wochen Briefe sowohl an Bürgermeister Stefan Freitag als auch an die Straßenmeisterei geschrieben. Auf eine Antwort wartet sie immer noch . . .

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