Bergisches Quintett stimmt auf Weihnachten ein

Musiker möchten mit ihrer Aufführung Werbung für Klassik machen. Für Kinder gab es die „Weihnachtsmaus“.

Wülfrath. Ein prächtig geschmückter Weihnachtsbaum stand auf der Bühne, das Klavier aus rotem Lack hielt sich taktvoll im Hintergrund. Es überließ es den Streichern und der Klarinette, ein klangvolles Konzert zu geben.

Zum Auftakt stimmten sie „In dulce jubilo“ an und die Zuhörer in der Kathedrale auf einen adventlichen Musikgenuss ein. Klassische und weihnachtliche Klänge miteinander zu verbinden, lag Moderator, Klarinettist und Solist Roland Gecke besonders am Herzen. „Wir möchten den Menschen mit einem abwechslungsreichen Programm eine Freude machen“, sagte der einzige Bläser im Bergischen Quintett

Für das erste Weihnachtskonzert hatte er sich ins Archiv begeben und dort eine barocke Rarität entdeckt. „Das Klarinetten-Quintett von Anton Reicha ist sehr selten zu hören.“ Zunächst gab die Klarinette, begleitet von den Streichern, den Ton an, es antwortete die erste Geige und im Verlauf des Stücks entspann sich ein Dialog zwischen den beiden Instrumenten. Das Publikum belohnte diese außergewöhnliche Einlage mit viel Beifall und war anschließend selbst gefordert, seinen Beitrag für einen gelungenen Konzertabend zu leisten. Kaum hatte die erste Geige die Melodie von „Süßer die Glocken nie klingen“ angespielt, stimmte der Chor unterhalb der Bühne in das bekannte Lied mit ein.

„Roland Gecke liebt selbst die traditionellen Weihnachtslieder“, verriet Bratschistin Sibylle Reinking.

„Wir möchten die Menschen in unseren Konzerten zur klassischen Musik hinführen und ihnen zeigen, dass sie gar nicht so schwierig zu hören ist, wie manche denken“, sagte Roland Gecke.

Er bedauert, dass viele junge Menschen keinen Zugang mehr zu den historischen Werken haben. „Zu unserem Stammpublikum gehören viele ältere Leute.“

Für die Kinder, die zum Weihnachtskonzert mitgekommen waren, hatte sich der Klarinettist etwas einfallen lassen. Für sie las er die Geschichte von der Weihnachtsmaus vor, die auf unerklärliche Weise jedes Jahr die süßen Sachen von den Tellern verschwinden und sich dann selbst nicht mehr blicken ließ.

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