Doppeldecker wird Kochbus

Diakonie und Stiftung Lichtblick bringen ein neues Projekt ins Rollen: Kinderkochkurse sollen künftig in einem umgebauten Linienbus vor Ort stattfinden.

Velbert. Mit Kindern kochen, gemeinsam in Ruhe essen, ihnen zuhören: In vielen Familien findet das nicht statt. So entwickelte das Diakonische Werk 2007 unter dem Titel „Kinderzeit mobil“ die Idee von Kochkursen, bei denen die Küche vor Ort kommt — in Jugendeinrichtungen, leerstehende Wohnungen am Nordpark, Räume der Tafel oder auch ins Zelt auf einer Wiese. Auf simplen Kochplatten entstanden seither bei vielen Terminen einfache Gerichte aus gesunden Zutaten.

Gerade Kinder aus sozial schwachen Familien sollen erreicht werden und durch die Aktion nicht nur Wissen übers Kochen und Ernährung vermittelt bekommen, sondern vor allem erfahren, dass Erwachsene Zeit für sie haben, dass man etwas Neues ausprobieren kann — und dass das auch mal schief gehen darf. Verschiedene Kooperationspartner haben das Projekt in der Vergangenheit unterstützt. Fest im Boot sind beispielsweise Studierende der Bleibergquelle.

Nun wird die Kinderzeit noch mobiler: Die Stiftung „Lichtblick“ des Velberter Ehepaars Schürmann hat für das Projekt einen früheren Linienbus gekauft, der nun zum „Kochbus“ werden soll. Der Doppeldecker, der im Raum Köln/Aachen unterwegs war, soll dazu in den kommenden Monaten umgebaut und optisch neu gestaltet werden. „Unten kann die Küche mit Herden, Kühlschrank, Stauraum, Frischwassertank und Standstrom eingerichtet werden, oben ein Zubereitungs- und Essbereich“, sagt Renate Zanjani, die das Vorhaben bei der Diakonie betreut.

5000 bis 15 000 Euro werden Umbau und Ausstattung kosten, schätzt Zanjani — je nachdem, wie viel über Spenden (Küchenausrüstung beispielsweise) und ehrenamtliche Arbeit beigetragen werden kann. Der Bus bleibt in Besitz der Stiftung, vier Fahrer — darunter auch Stiftungsgründer Dr. Jürgen Schürmann — haben sich bereits zur Verfügung gestellt. Möglichst ab Januar soll der Kochbus dann unterwegs sein.

An jedem Werktag, jeweils im 14-tägigen Rhythmus, soll die rollende Küche an einem anderen Ort Station machen. Die Standorte werden in Kooperation mit Kirchengemeinden, Jugendhäusern oder auch Kindertagesstätten festgelegt. Gesucht werden jetzt rund 60 Ehrenamtler, die in kleinen Gruppen je einen Tag übernehmen. Die Einsatzplanung und Betreuung übernimmt Renate Zanjani, die auch Koordinatorin der Velberter Tafel ist.

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