Ein Wülfrath mit starken Stadtteilen

Ilona Küchler (Die Linke) wünscht sich für 2020 auch Wandel in Düssel.

Ein Wülfrath mit starken Stadtteilen
Foto: Simone Bahrmann

Wülfrath. Im Jahr 2020 können sich Wülfraths gestärkte Stadtteile sehen lassen. Man zieht gerne nach Düssel oder Rohdenhaus, denn die Busverbindung in die Innenstadt ist ausgezeichnet und auch kleine Nahversorgungszentren haben sich wieder angesiedelt. Kein neuer Stadtteil ist hingegen in Aprath auf dem Zauberberg in Sicht, denn dort hat’s nicht mit der Finanzierung geklappt. Fiktion? Die WZ sprach mit Ilona Küchler, Fraktionsvorsitzende der Linken im Rat, über ihre Vorstellungen von Wülfraths Zukunft.

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Wülfrath 2020

Stadtstruktur Küchler hofft, dass ein Umdenken stattfindet und der Fokus 2020 wieder mehr auf den Stadtteilen liegt. „Wir müssen unsere Außenbereiche attraktiver gestalten“, sagt die Linke. Sie wünscht sich, dass die Nahversorger wieder zurückkehren. Alternativ könnte sie sich auch vorstellen, dass sich eine Art Lieferservice für Lebensmittel etabliert. „So wie das früher war“, erinnert sich Küchler. Ebenso könnte ein mobiles Bürgerbüro in die Randbezirke kommen und sich um die Anliegen der Anwohner kümmern.

ÖPNV Eng mit der Lebensqualität in den Stadtteilen verknüpft ist für die Linke das Busangebot. „Das ist mir ganz, ganz wichtig. Das ÖPNV-Angebot im Stadtgebiet darf nicht weiter eingeschränkt werden“, sagt sie und verspricht, im Kreistag darauf zu achten. Die Anbindung von Rohdenhaus und Aprath etwa müsse ausgebaut werden.

Innenstadt Küchler wünscht sich für 2020 eine Innenstadt, die vor allem stärker von Familien und älteren Menschen besucht wird. Sie hofft, dass der Mehrgenerationenspielplatz in den Banden diesen Trend einleiten wird. Doch auch beim Angebot in der Fußgängerzone müsse sich etwas tun. „Wir müssen die Leerstände in der Innenstadt bekämpfen“, sagt Küchler. Der Angermarkt habe ja nicht gerade zur Belebung der Fußgängerzone beigetragen, meint die Linke. Was noch fehlt beim Branchenmix: „Schulmaterial ist schlecht zu bekommen.“ Auch Kinderkleidung sei ein Problem, da Wülfrath hauptsächlich Geschäfte für Gutbetuchte biete.

Zauberberg Dass sich auf dem ehemaligen Gelände der Klinik Aprath in fünf Jahren viel getan hat, glaubt Küchler nicht. Die Unterdüssel GmbH möchte hier zwar in den kommenden Jahren den „Park Aprath“ entstehen lassen, vor dem inneren Auge der Linken entsteht aber nicht viel. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die das mit den Investoren hinkriegen.“

Verwaltung Die Verwaltungsstruktur soll sich nach Küchlers Ansicht nicht so stark ändern, wie das andere vielleicht wollen. „Wenn ich das Wort optimieren höre, kriege ich Angst.“ Sie wisse, dass die Arbeitsbelastung und in der Folge der Krankenstand im Rathaus hoch sei. Es sollen keine Menschen überflüssig gemacht werden. Das heiße nicht, dass man an einigen Stellen nicht umdenken könne: Einer Rekommunalisierung der Müllabfuhr wäre die Linke nicht abgeneigt. „Man könnte schauen, ob nicht eine Zusammenarbeit mit Mettmann möglich ist.“

Haushalt Küchler hält Schuldenabbau in den nächsten Jahren nicht für realistisch. Sie sagt: „Ich glaube, Investitionen sind wichtiger. Man kann eine Stadt auch kaputt sparen.“

Zeittunnel Auch wenn sie ihre Zweifel hat, wünscht sich Küchler, dass das Museum 2020 weiterhin geöffnet ist. Für sie ist der Zeittunnel nicht nur Kultur-, sondern auch Bildungseinrichtung, die nur besser vermarktet werden müsse.

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