Ex-Rheinkalker enttäuscht

Pensionäre beklagen sich bei Treffen über die schlechte Kommunikation des Unternehmens.

Ex-Rheinkalker enttäuscht
Foto: Rheinkalk

Noch vor wenigen Jahren legten Kalkwerkpensionäre den Weg aus der Stadt zu ihren Vereinstreffen im Paul-Ludowigs-Haus im einstündigen Fußmarsch zurück. Solche Pilgergänge gibt es heute nicht mehr. Überhaupt, so ist von den Steinveteranen zu hören, hat sich wenig zum Guten gewandelt.

Der Erste Vorsitzende Hans-Peter Schelling, der die bröckelnde Vereinsstimmung hoch hält, sagt nüchtern: „Das Verhältnis zwischen der Firma und dem Pensionärsverein ist praktisch auf Null.“ Er sieht kaum noch, dass der Verein zwischen Region und Unternehmen noch die einstige vermittelnde Rolle spielen würde: „Wir sind in einer Zeit groß geworden, als der Geschäftsführer noch Wülfrather und die Amtssprache Deutsch war.“

Schlossermeister Horst Hoenke, der die als feierfröhlich bekannte Dornaper Fraktion im Vorstand vertritt, zeigt sich vom Kommunikationsstil des Ex-Arbeitgebers enttäuscht: „Wir sind früher besser informiert worden.“ Seit vier Jahren habe der Informationsfluss aus dem Werk stark nachgelassen.

Vom kommenden königlichen Besuch aus Belgien erfuhren die Ex-Rheinkalker aus der Zeitung. Sich das royale Spektakel anzuschauen, haben sie nicht vor. „Da wird durch die Sicherheitsbestimmungen alles abgesperrt“, meint Wolfgang Baczkiewicz und scherzt: „Wenn die uns eine Kiste schönen Wein mitbringen, dann fahren wir dort hin.“

Das Werksbemühen um neue Abbauflächen wird von Norbert Silinski mit großem Interesse verfolgt: „Die besten Steine gibt es in Dornap.“ So sollen ab März nach längerer Zeit von dort wieder Steine zur Flandersbacher Verarbeitung gebracht werden.

Die Dornaper Männer arbeiteten alle weit über 40 Jahre bei den Kalkwerken in der Maschinenreparatur. Einer von ihnen ist Horst Schmalhorst, der die Umweltmaßnahmen des Unternehmens als gelungen empfindet: „Wir sind hier groß geworden. Damals hat man die Halden einfach hingekippt. Jetzt ist alles schön grün.“

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