Gänse werden zum Ärgernis

Kot und Federn verunreinigen die Wiese am Schloss. Der Förderverein sieht die Stadt in der Pflicht.

Gänse werden zum Ärgernis
Foto: Simone Bahrmann

Kaum ist Peter Egen, der Vorsitzende des Fördervereins Schloss Hardenberg, aus seinem Auto ausgestiegen, da watscheln auch schon die ersten Hausgänse schnatternd auf ihn zu. Die Vorhut der elf Gänse am Schlossteich geht offenbar davon aus, dass ihnen wieder einmal jemand Futter bringt. Doch das ist nicht der Fall. Im Gegenteil, der 79-Jährige versucht, die Tiere zu verscheuchen. Doch seine Rufe und das Rudern mit den Armen macht die Vögel eher aggressiv. Sie fauchen ihn an. Und als Egen ihnen den Rücken zuwendet, bearbeiten auch schon die ersten Schnäbel den Kofferraum seines Wagens. Klare Retourkutsche.

„Anfangs waren es mal fünf entflogene Gänse, die sich hier zu den Wildenten gesellten“, sagt Peter Egen. Doch elf stattliche Vögel seien einfach zu viele für die kleine Anlage. Dort ist die Wiese mit Federn und dem, was auf das Füttern folgt, übersäht. „Bei mir haben sich schon mehrere Mütter beschwert, weil sie mit ihren Kindern auf dem Grün und dem Weg um den Teich laufend in Gänsekot treten“, erklärt der Freund des Idylls. Doch offenbar fühle sich für die Grünanlage niemand verantwortlich.

Als weiteres Indiz für seine These hebt er Teile eines zerschlagenen Entenhauses vom Boden auf. Erst vor zwei Jahren habe der Förderverein mit dem Bürgerverein Hardenberg-Neviges die drei durch Vandalismus zerstörten Häuschen für einige hundert Euro ersetzt.

Peter Egen sieht die Stadt in der Pflicht: „Ich gehe davon aus, dass sich die Technischen Betriebe Velbert und das Ordnungsamt kümmern müssen.“ Sein Vorschlag: Die Gänse sollten umgesetzt, das in die Obhut der Stadt übergegangene Häuschen umgehend ersetzt werden.

„Wir müssen in Neviges leider immer etwas Druck machen. Legt man den Finger nicht in die Wunde, dann tut sich auch nichts“, sagt Gerhard Haun (78) in Richtung Stadtverwaltung. Den Lokalhistoriker und Beirat des Fördervereins hat Egen zu einem weiteren Kritikpunkt in Teichnähe hinzugebeten. Das Mahnmal für die Opfer der Kriege wurde 2014 aus seinem Schattendasein an der Evangelischen Grundschule an der Ansembourgallee mit organisatorischer Hilfe des Fördervereins ans Schloss versetzt. „Die Platten links und rechts der Bronzeplastik von Toni Stockheim aus dem Jahr 1958 erinnern an die Gefallenen des deutsch-französischen Krieges von 1870/71“, erklärt Haun. Doch der Zahn der Zeit hat an den Inschriften genagt. Die Namen der Nevigeser sind nur schwer zu lesen. „Wir wünschen uns, dass die Buchstaben wieder sichtbar gemacht und zum Beispiel mit einem Kunststoffüberzug konserviert werden“, sagt Gerhard Haun. Auch am Grün müsse durch Pflege etwas getan werden, damit das Mahnmal nicht wie am früheren Standort überlaubt und vermoost wird.

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