Handwerkermarkt in der Vorburg: Schönes im Laternenschein

Der Kunst- und Handwerkermarkt in der Vorburg überzeugte auch in diesem Jahr.

Neviges. Unikate, Handgemachtes und Delikatessen — ein Bummel über den Kunst- und Handwerksmarkt rund um die Vorburg von Schloss Hardenberg lohnte sich auch in diesem Jahr. Bereits zum fünften Mal lockte der vorweihnachtliche Markt zumindest bei dem schönen Wetter am Samstag viele Besucher an. Am Sonntagnachmittag wurden Aussteller und Gäste hingegen mit trübem Novemberwetter konfrontiert.

Mit mehr als 70 Teilnehmern konnte Organisatorin Elisabeth Hämel das Angebot im Vergleich zu den 60 Teilnehmern im Vorjahr noch erweitern. Aus dem gesamten Bundesgebiet, aber auch aus Neviges kamen die Aussteller. Handgemachte Seifen, altes Bauernleinen, Schmuck oder Senf-Kreationen — etwas Besonderes lässt sich auf dem Markt auf jeden Fall finden.

„Ich halte hier Ausschau nach einem schönen persönlichen Weihnachtsgeschenk für meine Schwester“, erzählt Besucherin Dagmar Kolb, während sie die Schmuckauslage eines Ausstellers betrachtet. Plötzlich stutzt sie einen Moment: „Sagen sie, sind die Stücke etwa alle aus Besteck gefertigt?“, fragt sie verwundert den Standbesitzer. Dieser muss einen Moment schmunzeln.

Tatsächlich hat er alle seine Kunstwerke aus altem Silberbesteck kreiert. Kunstvoll winden sich die Zinken einer Gabel um eine Kette. Die Verzierungen an den Griffen des Bestecks dienen als Anhänger. „Ich mache das erst seit wenigen Jahren“, erzählt Schmuckdesigner Bernd Ranke.

Ebenfalls auf einem Kunst- und Handwerksmarkt habe er diese Art der Schmuckherstellung gesehen und sich anschließend selbst an altem Besteck zu Hause versucht. „Anfangs musste ich natürlich viel Lehrgeld bezahlen. Oftmals ist mir das Besteck zerbrochen oder an der zu heißen Flamme geschmolzen“, sagt der ehemalige Garten- und Landschaftsbauer.

Etwas weiter am Rand des Marktes grasen zwei Alpakas friedlich neben einem Stand. Besonders für die Kinder sind die mit dem Lama verwandten Tiere ein magischer Anziehungspunkt. Doch die Vierbeiner sind nicht nur zum Anschauen gedacht, sondern vor allem Lieferanten von feinster Wolle.

Zum zweiten Mal verkauft Monika Kempf auf dem Hardenberger Kunst- und Handwerkermarkt ihre Wolle, Decken und Nierenwärmer sowie zahlreiche warme Kleidungsstücke aus Alpakawolle. „Sie ist viel weicher, wärmer und glänzt mehr als Schafswolle“, schwärmt die Züchterin.

Zurzeit hält sie 21 Tiere auf ihrem Hof in Titz-Gevelsdorf. Die sogenannten Huacaya-Alpakas gibt es in verschiedenen Fellfarben. Sie werden einmal im Jahr geschoren. Anschließend reinigt Kempf die Wolle und lässt sie zu Strickwolle spinnen.

Passend zum Motto des Marktes „Hardenberger Laternenzauber“ werden nachmittags bei einbrechender Dunkelheit zahlreiche Laternen und Lichter rund um die Stände angezündet. Es riecht nach Zimt.

Johannes Stegerhoff gießt warmen, duftenden Weihnachtslikör in kleine Probierbecher. Ein Sahnehäubchen kommt noch obendrauf, bevor er seine Spezialität unter den Besuchern verteilt. „Das ist jetzt genau das Richtige bei dem kalten Wetter“, findet Besucherin Stefanie Walter und nippt an ihrem Likör.

Die Velberterin ist bereits zum dritten Mal auf dem Markt. „Es lohnt sich jedes Jahr wieder, hier herzukommen und das große und wirklich einzigartige Angebot zu durchforsten. Ich finde immer etwas Schönes“, sagt sie.

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