Hauptschule: Flüchtlingsidee verworfen

In den Räumen der Hardenbergschule soll eine Dependance der King-Schule entstehen — und damit keine Notunterkunft.

Hauptschule: Flüchtlingsidee verworfen
Foto: simba

Neviges. Im Schulgebäude am Waldschlösschen wird ab August nächsten Jahres ein Teilstandort der Martin-Luther-King-Schule errichtet, der zum 31. Juli 2018 wieder aufgelöst wird. Das beschloss der Haupt- und Finanzausschuss auf seiner jüngsten Sitzung. Die geplante Unterbringung von 250 Flüchtlingen in der Hardenbergschule, wie sie im Sozialausschuss gefordert wurde, kommt nicht zustande, die Vorlage wurde von der Verwaltung zurückgezogen.

SPD-Fraktionsvorsitzender Rainer Hübinger ärgerte sich über die sich widersprechenden Vorlagen. Esther Kanschat von den Grünen sprach von einer verkehrten Welt: „Ich finde die Erweiterung der Martin-Luther-King-Hauptschule nach Neviges ist ein Beispiel dafür, dass die Schulplanung schief läuft.“ Das Problem sieht sie in der Abstufung der Schüler, weil die Eltern hauptsächlich ihre Kinder an den den Gymnasien anmelden.

Rainer Hübinger, SPD-Fraktionsvorsitzender

„Abstufungen sind vorprogrammiert. Das Problem ist hausgemacht, weil man an Schulen festhält, die keiner will.“ Damit kommt die grüne Ratsfrau auf eine altbekannte Forderung: „Wir brauchen andere Schulformen, nämlich eine weitere Gesamtschule.“

Rainer Hübinger sieht bei den Abstufungen auch die Realschulen: „Die Heinrich-Kölver-Realschule (HKS) ist ganz vorne dabei. Wir müssen gucken, das wir zu einer Lösung kommen, es kann nicht sein, dass Neviges demnächst keine weiterführende Schule hat.“ August Friedrich Tonscheid (Velbert anders) fragte: „Wie lange sollen wir denn noch an dem Thema rumdoktern?“

Die Diskussion anhand konkreter Fakten soll im nächsten Jahr weitergehen. „Die Gemeindeprüfungsanstalt bereitet die Ausschreibung für ein Gutachten vor, das den Schulentwicklungsplan für die Sekundarstufe aufstellt“, teilte Schuldezernent Holger Richter mit, der mit ersten Ergebnissen Ende des ersten Quartals rechnet.

Hübinger bekannte sich in einer Stellungnahme noch einmal ganz deutlich zum Schulstandort Neviges: „Die zweijährige Übergangsphase muss nun für konstruktive Gespräche über eine neue weiterführende Schule in Neviges genutzt werden. Nur ein Stadtteil mit einer weiterführenden Schule hat eine Zukunft.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort