Klinikbesucher erleben Anatomie hautnah

Beim Tag der offenen Tür entdecken die Besucher die ganze Bandbreite der medizinischen Arbeit im Klinikum Niederberg.

Klinikbesucher erleben Anatomie hautnah
Foto: Simone Bahrmann

Velbert. „Hochleistungssport ist sehr faszinierend, aber er ist nicht gesund“, sagt Hans-Gerd Schmitz. Während er dies sagt, ist auf der Leinwand hinter ihm ein Foto zu sehen, auf dem sich ein Fußballspieler gerade das Bein bricht. Seinen Zuhörern einen Schrecken einzujagen, ist aber nicht die Absicht des Chefarztes für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Niederberg.

Mit seinem Vortrag zum Thema „Gesünder durch Bewegung“ wollte er auf dem Tag der offenen Tür am Sonntag vielmehr deutlich machen, wie wohltuend regelmäßige Bewegung für die Gesundheit und das Wohlbefinden ist. Er spreche bewusst von Bewegung und nicht von Sport, da dieser Begriff bei einigen Menschen zu negativ besetzt sei. Während viele seiner Erkenntnisse den Zuhörern bereits bekannt gewesen sein dürften, war auch zu erfahren, dass regelmäßige Bewegung die Durchblutung des Gehirns fördere und so vorbeugend gegen Alzheimer und Demenz wirke. „Wer sich bewegt, tut mehr für sein Gehirn als ein Mensch, der im Sitzen einen Denksport betreibt“, gibt Schmitz zu bedenken.

Neben weiteren Vorträgen zum Thema Ängste überwinden, Behandlungsmethoden in der Kardiologie oder dem Umgang mit Demenz, war es den Besuchern möglich, verschiedene Einrichtungen wie das Herzkatheterlabor oder die klinische Pathologie zu besichtigen. Kinder konnten sich am Eingang des Klinikums bunte Gipsverbände anlegen lassen, um zu erfahren, wie sich ein solcher Gips anfühlt. Die größte Besonderheit war an diesem Tag aber wohl das zwei Meter große Kniegelenk. Es wurde eigens für den Tag der offenen Tür vom Klinikum angemietet. Kaum einer ging daran vorbei ohne es genauer zu betrachten. Ausführlich erklärte Oberarzt Klaus Freudewald den Besuchern die Anatomie und zeigte die Stellen, an denen es am Kniegelenk zu den häufigsten Schäden kommt. In welchem gesundheitlichen Zustand sich das Knie befinde, hänge dabei vom Freizeitverhalten und vom Gewicht des Menschen ab. So bestünde bei Übergewichtigen und Betreibern bestimmter Sportarten, wie Fußball oder Tennis, ein höheres Risiko, dass das Kniegelenk verschleißt.

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