Leichenwagen für Singapur

Das Karosseriewerk Rappold baut nicht ganz alltägliche Fahrzeuge. Heute ist Tag der offenen Tür.

Leichenwagen für Singapur
Foto: Dietrich Janicki

Wülfrath. Sondermodelle auf vier Rädern sind die Spezialität der Firma Rappold. Das Unternehmen konstruiert die Karosserie für Bestattungswagen, lässt alte Schätzchen wieder strahlen und erfüllt ausgefallene Sonderwünsche. „Wir haben auch schon mal ein Klavier auf Hochglanz gebracht“, berichtet Alma Rogoj-Rappold, Assistentin der Geschäftsführung.

Neugierige haben heute beim Tag der offenen Tür die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen aus Blech und Stahl zu werfen. „Bei einer Werksführung bekommen sie einen Eindruck davon, was wir alles machen und wie wir täglich arbeiten“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Ingo Rappold. Er möchte mit den Menschen ins Gespräch kommen und ihnen das Spektrum seiner Firma zeigen und erklären. „Wir haben schon Rennwagen konstruiert, Gefangenen-Transporter gebaut und die Technik für Quarantäne-Fahrzeuge entwickelt.“

Im Laufe der Zeit hat sich der Betrieb im Karosserie-Geschäft jedoch zunehmend auf Bestattungswagen konzentriert und die sind weltweit gefragt. „Wir liefern bis nach Japan und Singapur. Unser aktueller Auftrag wird im September dorthin verschifft“, berichtet Alma Rogoj-Rappold.

Die Ganzstahlbauweise und die Karosserie aus vollverzinktem Blech machen die Fahrzeuge robust und unterscheiden das Wülfrather Unternehmen von der Konkurrenz.

Liebhaber von rollenden Klassikern bekommen ebenfalls einiges zu sehen. „Der Porsche Targa von 1980 ist derzeit wieder sehr gefragt und gilt als gute Wertanlage“, sagt Ingo Rappold. Der OldtimmerLancia Flaminia aus den 50er Jahren kommt frisch restauriert aus der Werkstatt. „Wir haben Experten mit entsprechender Erfahrung hier, die solche Wagen nicht nur instandsetzen, sondern auch Einzelteile fertigen können“, betont Alma Rogoj-Rappold.

In der werkseigenen Schreinerei entstehen Teile für den Innenausbau, die Sattlerei kümmert sich um eine komfortable Sitzposition und in der großen Halle bekommen sogar Lkw eine neue Lackschicht. „Um Edelstahl und Aluminium passend zu formen, sind bei uns Spezialmaschinen im Einsatz“, sagt Ingo Rappold.

Er wünscht sich, dass die ganze Familie zur Betriebsbesichtigung kommt. Die kleinen Besucher können sich fühlen wie Sebastian Vettel, wenn sie im Kartparcours Gas geben und rasant um Pylone und Reifenstapel kurven. Einen Führerschein brauchen sie nicht, denn bei den übergroßen Kettcars müssen sie mit Muskelkraft für die Geschwindigkeit sorgen.

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