Mit dem Horn zu „Jugend musiziert“

Jan Förster, Schüler des städtischen Gymnasiums, präsentiert sich am Sonntag als Solist.

Die Lebenserfahrung mag bei dem 14-jährigen Jan Förster vielleicht noch nicht so hoch sein. Die Erfahrung als Instrumentalist ist es: Seit sieben Jahren spielt der junge Mann aus Wülfrath Horn. Am Sonntag präsentiert er sich als Solist bei „Jugend musiziert“, das in Langenberg ausgerichtet wird.

Es ist der zweite Anlauf. Vor drei Jahren trat Jan bereits einmal an und kam mit dem zweiten Platz wieder. „Deswegen bin ich jetzt auch nicht mehr so nervös“, sagt er. „Ich weiß ja, was auf mich zukommt.“ Als Ziel, betont er, soll ein zweiter Platz wohl mindestens herausspringen. Darauf kommt’s dem Schüler, der die Klasse 8c des Gymnasiums Wülfrath besucht, aber nicht in erster Linie an. „Es geht um die Probenarbeit. Wenn man so auf ein Ziel hinarbeitet, übt man mehr.“ Konkret bedeutet das: Jan greift täglich für rund eine halbe Stunde zum Instrument, am Wochenende auch zweimal täglich.

Wie kam er auf die Idee, ausgerechnet Horn spielen zu wollen? Immerhin ist dieses eines der schwersten aber auch vielseitigsten Blechblasinstrumente überhaupt. „Ich habe mit der Blockflöte angefangen, dann aber gleich zum Horn gewechselt“, erklärt Jan. Mittlerweile spielt er in seiner Freizeit auch im Musikzug der Feuer Velbert, hat auch bereits öfter beim Sinfonie-Orchester Niederberg ausgeholfen, wo seine Eltern spielen. Dort möchte er später auch fest „andocken“.

Drei Stücke wird er am Sonntag präsentieren. Da ist das „Rondo“ von Arnold Cooke, das die meiste Probenarbeit benötigt. „Es geht sowohl hoch wie tief, man muss viel mitzählen, um den richtigen Einsatz zu erwischen“, erläutert der Musiker. Außerdem komme es bei dem recht schnellen Stück auf den guten künstlerischen Eindruck an.

Eher ist „No. 3“ aus „Six melodies“ von Charles Gounod. Bei dem Werk aus dem 19. Jahrhundert ist der Ausdruck gefragt. „Es ist eher langsam und schön“, beschreibt der Junge. Tempowechsel prägen „Konzert in B-Dur von Josef Dominik Skroup. „Auch eher was zum schön Spielen“, erklärt Jan. Hat er sich schon Gedanken um die Garderobe gemacht, die er am Sonntag um 16.20 Uhr tragen wird? „Das weiß ich noch nicht. Aber ich such’s mir selbst aus“, sagt er.

Bleibt bei so viel Musik noch Zeit für ein anderes Hobby? Der junge Mann spielt Handball und interessiert sich auch für die deutsche Nationalmannschaft. Er gehört zu den Glücklichen, die gestern das WM-Viertelfinale gegen Katar sehen konnten. Foto: S. Bahrmann

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