Moschee als Ort der Begegnung

Das Gotteshaus steht Besuchern offen.

Moschee als Ort der Begegnung
Foto: Dietrich Janicki

Der Schutz der Religionsfreiheit ist ein wesentlicher Pfeiler im Kampf gegen den Terrorismus. Sind die Menschen frei, ihre Religion auszuüben, wie sie wollen, hilft das, vielfältige Gesellschaften zusammenzuhalten. „Kein gläubiger Muslim kann Taten wie die extremistischen Anschläge wie zuletzt in Paris akzeptieren. Das ist eine unfassbare Sache und das sind Verbrecher“, sagt Hayrettin Kahraman. Aufmärsche wie „Pegida“ empfindet er als „ebenso falsch“.

Seit 1984 ist er Vorsitzender des Islamischen Vereins, der wie alle Mitglieder „Terrorismus aufs Schärfste verurteilt“. Statt den Islam zu diffamieren, lädt er die Leute ein, die Fatih-Moschee zu besuchen. „Das ist ein Gotteshaus und Begegnungsstätte wie andere auch. Wie in einer Synagoge oder Kirche sind alle eingeladen, hier zu beten.“

Ein ganz besonderer Tag für die Mitglieder des Islamischen Vereins und ihn war übrigens die offizielle Einweihung der Fatih-Moschee. Damals nämlich wurde auch der damalige Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse begrüßt. Dass ein so wichtiger Repräsentant mitfeierte, erfüllt ihn mit Stolz.

Moschee und Islamischer Verein an der Lindenstraße bieten aber nicht nur die Möglichkeit zum traditionellen Freitagsgebet, dem Pendant zur bei den Christen üblichen Sonntagsmesse. „Für die gemeinsame Zukunft suchen wir den Dialog mit anderen.“ Katholiken, Protestanten und Muslime: „Die grundsätzlichen Inhalte der drei Religionen sind gleich. Nur wer es darauf anlegt, ergeht sich in Haarspaltereien.“

Der Vater von vier Töchtern lebt diesen Dialog längst. Natürlich hat er „gute Kontakte zu den christlichen Gemeinden. Ich geh ja selbst manchmal in die Kirche und treffe viele Bekannte und Nachbarn.“

Als Mitbegründer des Landeselternbeirats möchte Hayrettin Kahraman für gute Betreuung, Integration und Transparenz sorgen. Toleranz ist dabei ebenso selbstverständlich wie Gleichberechtigung. Hilfen sollen gegeben werden, wo es Not tut. „Die meisten von uns sind hier geboren, leben teilweise in der zweiten und dritten Generation in Deutschland. Das ist hier unsere Heimat.“

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