Musiker Lutz Strenger spielt auf vielen Hochzeiten

Der Sprecher der Kreissparkasse ist Alleinunterhalter, Hochzeitssänger und vor allem begeisterter Akkordeonspieler.

Dass er seiner ersten Liebe immer treu geblieben ist, macht seiner noch größeren Liebe nichts aus. Die nämlich hat er geheiratet, die gemeinsame Tochter ist inzwischen vier Jahre alt. Die erste Liebe ist die Musik. Im Alter von zarten acht Jahren begann Lutz Strenger Akkordeon zu spielen. Später brachte er sich alle notwendigen Finessen am Keyboard bei.

Die Musikalität und Affinität zum Genre ist familiär bedingt. Die Mutter sang im Chor, „mein Vater auch. Und er hatte Akkordeon gespielt.“ Einer seiner Söhne sollte das Instrument ebenfalls erlernen. Weil sein älterer Bruder sich aber lieber hinterm Schlagzeug hervortat, trat Klein-Lutz in die Fußstapfen des Papas. „Mit Lust“, in Heiligenhaus, wo er groß wurde und seit 2008 wieder lebt, gab es damals ein renommiertes Akkordeonorchester.

„Wir waren oft auf Tour, da sind Freundschaften entstanden, die bis heute halten“, resümiert er. Noch immer ist die gemeinsame Probe, die immer Mittwochabend stattfindet, gesetzt. „Da muss echt was passieren, dass ich da nicht hingehe.“ Da muss er sich schon beeilen, denn im Hauptjob ist Strenger Pressesprecher der Kreissparkasse Düsseldorf. Die eröffnet in Wülfrath immer den Kreissparkassensturm im Hauptgebäude am Deik. Und Strenger ist als bunter Hund immer mittendrin. Aber da als Organisator und nicht als Musiker.

Und auch sonst geht der gelernte Bankkaufmann, der sich — natürlich — mit seiner Musik das Studium finanziert, sich aber auf Marketing spezialisiert hat und in diesem Beruf aktiv ist, für die Musik meilenweit. Der 44-Jährige ist Hochzeitssänger. Aachen, Koblenz, Osnabrück und das europäische Ausland, „Anfragen per Internet kommen aus jedem Winkel“. Die Auftritte beschreibt er als „schöne Ergänzung“, die „richtig Spaß“ machen und ein „gutes Gefühl vermitteln. Das ist etwas zwischen Freizeitbeschäftigung und Passion.“

Mit ungeahnten Nebenschauplätzen: „Über das, was bei so einem Fest alles schief gehen kann, könnte ich Bücher füllen. Da sind schon die dollsten Sachen passiert.“ Musikalisch ist ihm das bei seinen Auftritten erspart geblieben. „Vorab wird das Programm bestimmt.“

Wider erwarten wollen die Frauen nicht, dass es für sie rote Rosen aus seinem Keyoard regnet. Herbert Grönemeyers „Halt mich“ gehört ebenso zu den am liebsten ausgewählten Titeln wie Gary Barlows „Forever love“. „’Hallelujah’ von Leonard Cohen würden auch viele gerne hören. Aber da rate ich oft ab. Das hört man überall und so ein Festtag soll doch etwas Besonderes sein.“ Schließlich geht es darum, eine eigene Interpretation zu haben. Das gelingt Lutz Strenger selbst bei Coldplay, „nur mit einem weniger üppigen Klangteppich“.

Kompositionen von Udo Jürgens übrigens mag er auch, bei seiner eigenen Hochzeit 2007 überraschte er seine Liebste mit dessen tränentreibenden Liebeserklärung „Und es gibt Dich“. Als „typisch und emotional“ beschreibt er, was er an der „Quetschkommode“ als „Chansons et musette à l´accordéon“ macht.

„Viel Moll und Melancholie“ bringen die Melodien von Größen wie Edith Piaf oder Charles Aznavour mit. „Das ist virtuos zu spielen“ und erinnere an Schwarz-Weiß-Filme mit Jean Gabin. Für den Frankreich-Fan, der „immer gerne nach Paris gereist“ ist und die Provence als bevorzugtes Urlaubsziel mag, ist das ein Lebensgefühl. So wie die Musik.

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