Realschule schöpft ein letztes Mal Hoffnung

Wenn die Sekundarschule scheitert, könnte die Kölver-Schule offenbar doch weiter bestehen.

Realschule schöpft ein letztes Mal Hoffnung
Foto: Simone Bahrmann

Neviges. Schulleiter Uwe Heidelberg mag manchen in der Stadt an die Geigenspieler von der Titanic erinnern, die noch weiterspielen, obwohl das Schiff schon untergegangen ist. Doch ist die Realschule in Neviges wirklich am Ende? Es sieht jetzt so aus, als gäbe es eine letzte Chance für das Weiterbestehen der Heinrich-Kölver-Schule.

Nach Informationen der WZ hat die Bezirksregierung der Stadt Velbert mitgeteilt, dass im Falle des Scheiterns einer Sekundarschule, die Kölver-Schule weiterbestehen soll. Bestätigen will das derzeit weder die Bezirksregierung, noch das Schulamt, weil man in Düsseldorf offiziell noch keine Entscheidung gefällt hat. „Über den Antrag der Stadt Velbert auf Schließung der Heinrich-Kölver-Realschule ist bisher noch nicht entschieden worden“, heißt es aus dem Büro der Regierungspräsidentin.

Voraussetzung für das Überleben der Nevigeser Schule bleibt jedoch das Anmeldeverhalten der Eltern. Kommt die Sekundarschule auf mindestens 75 Schüler, war es das. Kommt die Realschule — bei der im Moment offiziell gar keine Anmeldungen vorgesehen sind — nicht auf 52 neue Schüler, gehen ebenfalls die Lichter aus.

Doch um den Zuspruch von außen macht sich Schulleiter Uwe Heidelberg wenig Sorgen. „Wir hatten hier bei unserem Infoabend für die Eltern 100 Gäste. Und das ganz ohne Werbung durch die Stadt.“ Die Sekundarschule habe da bei ihrer Infoveranstaltung nur die Hälfte mobilisieren können.

Reinhard Mickenheim, Abteilungsleiter der Schulverwaltung, sieht selbst im Falle eines Scheiterns der Sekundarschule mangels Zuspruch kein Szenario, in dem der Erhalt einer weiterführenden Schule in Neviges nötig wäre. „Es kommt dann auf die Frage an: Kriegen wir die Schüler nicht auch woanders unter?“, sagt er. Und das sei kein Problem. 53 Anmeldungen hatte die Kölver-Schule zuletzt, diese könne die Realschule Kastanienallee ohne Probleme aufnehmen. Das Argument, dass diese Schüler dann nicht mehr in Neviges unterkämen, lässt er nicht gelten: „Von diesen angemeldeten Schülern waren nur zwölf aus Neviges und 13 aus Tönisheide.“

Anfang Februar startet das Anmeldeverfahren für das kommende Schuljahr, bis dahin muss sich die Bezirksregierung geäußert haben, ob sie dem Velberter Ratsbeschluss etwas entgegenzusetzen hat. Uwe Heidelberg scheint davon auszugehen: „Der Träger kann nicht ohne Grund eine Schule schließen.“ Er spielt weiter.

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