Servicebüros: Stadt sieht sich nach Kundenumfrage bestätigt

Bei einer aktuellen Befragung gaben sich die Bürger voll zufrieden. Selbst die Nevigeser.

Servicebüros: Stadt sieht sich nach Kundenumfrage bestätigt
Foto: simba

Neviges/Velbert. Wenn ein Schuljunge mit so einem Zeugnis nach Hause kommen würde, gäbe es fröhliche Gesichter bei Mama und Papa. 303 Bürger machten bei einer Kundenbefragung der Stadt im Juli mit und vergaben im Großen und Ganzen Top-Noten für Servicebüro Velbert-Mitte, die Versicherungsstelle und das Standesamt. Ein Auszug: Von 230 Kunden des Servicebüros gaben 218 beim Thema Freundlichkeit des Personals die Schulnote Sehr gut. Die allermeisten Bürger warteten zehn Minuten oder kürzer und bewerteten ihre Wartezeit in großer Mehrheit mit Sehr gut.

Beim nächsten Punkt dürften die Nevigeser die Augenbrauen hochziehen: Lediglich zehn Prozent der Befragten fanden die Öffnungszeiten nicht ausreichend — ansonsten Einser über Einser. Obwohl die Umfrage im Rathaus durchgeführt wurde, machten auch 16 Prozent Nevigeser mit. Reiner Grube, Fachbereichsleiter bei den Bürgerdiensten, sagt: „Die Langenberger und Nevigeser sind ebenso zufrieden, wie die Menschen aus Velbert-Mitte.“

Klar, dass dieses Ergebnis Wasser auf die Mühlen der Stadt ist, die sich in ihrer Entscheidung bestätigt sieht, bei den Service-Büros gespart zu haben. Obwohl im Rahmen der Haushaltskonsolidierung 1,3 Stellen wegfielen und in der Folge die Zahl der Öffnungstage der Büros in Neviges und Langenberg auf nur einen reduziert wurde, ist das nach dieser jüngsten Erhebung, nur den wenigsten Bürgern sauer aufgestoßen. Stadt-Sprecher Hans-Joachim Blißenbach sagt: „Diese Statistik bestätigt unser Vorgehen ja.“ Durch die Kürzung spart die Stadt innerhalb von fünf Jahren knapp 100 000 Euro.

Wohl aber kommen wegen der spärlichen Öffnungszeiten mehr Nevigeser und Langenberger nach Mitte mit ihren Anliegen. Service-Büro-Leiterin Astrid Weber sagt: „Da haben wir eine Verlagerung festgestellt.“ Es gebe dabei schon einige, die sagen, der Weg sei ihnen lästig. Aber: „Ich war überrascht, dass die Nevigeser und Langenberger insgesamt so zufrieden waren.“ Unter den freien Bemerkungen gaben nur sieben der 303 Befragten an, dass sie sich mehr Öffnungszeiten in den Stadtteil-Büros wünschen.

Wohlgemerkt: Die Daten sind nicht in Neviges erhoben worden, sondern nur in Mitte. Die Mitglieder im Bezirksausschuss Neviges hatten einen ganz anderen Eindruck von der Stimmung in der Bevölkerung und setzten sich in einer Abstimmung dafür ein, dass ihr Bürgerbüro wieder einen zweiten Tag in der Woche geöffnet wird. Aus formellen Gründen wird dieses Votum jedoch in Hauptausschuss und Rat wiederholt werden müssen (die WZ berichtete).

Im Schnitt finden laut Weber rund 40 bis 50 Kunden an einem Öffnungstag den Weg ins Nevigeser Büro. Weniger als früher — aber auch deswegen, weil viele Leistungen, wie etwa die Ausgabe der Gelben Säcke, auf andere Stellen ausgelagert wurden.

Bei allem Lob gab es am Ende auch ein wenig Kritik. So beurteilten rund ein Drittel der Kunden den Wartebereich maximal befriedigend. Die Stadt will reagieren und die Belüftung verbessern und die Wartezone mit Spielzeug für Kinder aufwerten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort