Tonne mit Chip soll kommen

Nach dem neuen Abfallkonzept soll es nur noch in Ausnahmefällen Müllsäcke geben.

Wülfrath. Die Abfallwelt der Wülfrather wird ab 2017 zwar nicht auf den Kopf gestellt, doch die Umstellung vom Müllsack zur Abfalltonne wird wahrscheinlicher. Die Stadt hat nach wochenlangen Diskussionen über das Für und Wider dieser Zeitenwende in der Stadt ein neues Abfallkonzept 2017 plus vorgelegt, das im Umweltausschuss in zwei Wochen beraten werden wird.

In dem hat die Verwaltung die Anregungen, Verbesserungen und Wünsche vor allem aus der jüngsten Bürgerversammlung eingearbeitet. Die Stadt wird die Abfallentsorgung ab 2017 für die nächsten fünf Jahre ausschreiben. Dabei setzt sie auf klare Änderungen:

Möglichst nur noch Tonne Die Restmüllabfuhr in Wülfrath wird von Sack auf Tonne umgestellt. Nur in begründeten Einzelfällen werden Abfallsäcke zugelassen, dort wo nachweislich keine Aufstellung von Tonnen möglich ist. Sondersäcke Säcke für den zusätzlichen Bedarf, zum Beispiel im Renovierungsabfall oder für Party-Abfall werden angeboten. Leerung Alle Abfalltonnen werden 14-täglich geleert. Bei Bedarf werden die 1100 Liter fassenden Restmüllbehälter auch wöchentlich geleert — natürlich gegen eine höhere Gebühr. Chip Alle Abfallbehältnisse werden mit einem Chip, beziehungsweise Transponder ausgestattet. Dies dient der Identifizierung der jeweiligen Tonnen und deren Besitzer. Dieser Chip an jeder Mülltonne kann Daten auslesen und dient der Tonnenzuordnung zum Grundstück: Tonne ist angemeldet und bezahlt.

So kann mit Hilfe des Chips einmal jährlich oder häufiger eine Kontrolle durchgeführt werden. Damit verbunden sein soll der Einsatz einer „schwarzen Liste“ und einem möglichen automatischen Schüttungsstopp. Diese Datenübertragung würde jedoch nur zur Kontrolle und Identifizierung erfolgen — ohne Leerungsdatenerfassung und Wiegen der Müllmenge. Die Abfuhrbezirke werden neu eingeteilt. Sperrgut Sperrgut wird ohne zusätzliche Gebühren und nach vorheriger Anmeldung beim Kunden abgeholt. Papiercontainer Es gibt weitere Papiercontainer auf der städtischen Abfall-Annahmestelle. Bei Bedarf werden Depotcontainer für Altpapier an zentralen Stellen im Stadtgebiet aufgestellt. Die Wülfrather Gruppe hat bereits in einem Antrag verlangt, dass öffentliche Papiercontainer im Stadtgebiet aufgestellt werden sollen. So könnten Haushalte in Zukunft ihr Altpapier in den öffentlichen Containern entsorgen und somit auf eine blaue Tonne verzichten und den dadurch gewonnenen Platz für die Restmülltonne verwenden, heißt es in dem WG-Antrag. E-Schrott Elektro- und Elektronik-Kleinstgeräte werden zusätzlich am Schadstoffmobil angenommen. Gartenabfall Die Einsammlung sperriger Gartenabfälle vor der Haustür wird eingestellt. Spülung Die Restmülltonnen werden in Zukunft häufiger gespült.

In der Umstellungsphase in den ersten 15 Monaten nach Beginn des neuen Müllkonzepts errechnet die Stadt einen erhöhten Personalbedarf: zusätzlich eine halbe Stelle in der Abfallberatung. Dann wäre die Abfallberatung mit insgesamt 39 Wochenstunden voll besetzt, denn Ziel sei es, dass die Abfallberatung (Telefon/Büro) von montags bis freitags während der allgemeinen Öffnungszeiten der Verwaltung besetzt ist.

In der Bürgerinformationsveranstaltung wurden immer wieder die Sorgen und Ängste um die Stellplätze für Tonnen geäußert. Die Stadt verweist deshalb auf die notwendige Standplatzberatung. Diese Erfahrung habe die Stadt Mettmann bei der Umstellung von Sack auf Tonne in diesem Jahr auch gemacht und deshalb zusätzliches Personal vorgehalten. Innerhalb der Verwaltung verspricht man deshalb, die Standplatzberatung vor Ort mit einer schriftlichen Information an alle Eigentümer anzubieten.

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