Weltweite Schlüsselerlebnisse aus Velbert

Die Firma Huf mit Sitz in Velbert produziert modernste Schließsysteme für Autos — pro Jahr rund 35 Millionen Stück.

Velbert. Der Autoschlüssel von heute ist klein, formschön und vor allen Dingen ein Produkt, in dem jede Menge High Tech steckt. Mechanische Schlösser wird es weiterhin geben. Aber die Zukunft gehört elektronischen Lösungen. Ein Knopfdruck reicht dann, damit sich die Autotür öffnet.

Wer es noch bequemer mag, muss einfach nur den Schlüssel in der Hosentasche tragen, um die Türen zu entsichern. „Vor noch fast 15 Jahren wäre das undenkbar gewesen, dass sich diese Schlüsselarten durchsetzen. Heute sind sie nicht mehr wegzudenken“, sagt Ulrich Hülsbeck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Firma Huf Hülsbeck & Fürst mit Sitz in Velbert.

1908 in Velbert als Unternehmen für die Herstellung, den An- und Verkauf von Schlössern, Beschlägen, Kleineisen- und Messingwaren gegründet, lieferte Huf erstmals 1920 Autoschlüssel an Mercedes. Heute zählt das Unternehmen weltweit zu den führenden Herstellern von Autoschlüsseln und -schlössern, Heckklappen und -türen sowie Türgriffen. Huf beschäftigt weltweit mehr als 5000 Mitarbeiter an Standorten in 16 Ländern — davon 1500 in Velbert.

Über 300 Konstrukteure arbeiten in den Büros in Deutschland, USA, China und Korea — Huf ist ein Weltkonzern inmitten der Region Niederberg im Kreis Mettmann. Zu den Kunden von Huf zählen VW, General Motors, Ford, Renault, Mitsubishi und Porsche. Von jährlich 220 Millionen Autoschlüsseln, die von Firmen weltweit produziert werden, entfallen rund 35 Millionen auf die Huf-Gruppe.

Hülsbeck legt Wert auf die Feststellung, dass Erfolg kein Ruhekissen ist: „Die Konkurrenz schläft nicht, und das ist ein hochinnovativer Markt, den wir bedienen müssen“, sagt er. Deshalb setze das Unternehmen auf erfahrene Ingenieure, die neue Produkte entwickeln, die zunächst Kunden auf Messen vorgestellt werden. „Letztlich muss es ihm gefallen. Er entscheidet, ob das Jahre später in ein Auto eingebaut wird.“

Eine Neuheit hat das Unternehmen jüngst präsentiert: Ein Schlüssel mit Touchscreen, der alle Daten des Wagens wie Kilometer- oder Ölstand speichert. Er ist sogar in der Lage, den Autofahrer darüber zu informieren, wann die Parkuhr abgelaufen ist.

Das Schließteil kann sogar an einen PC angeschlossen und die Daten können an eine Autowerkstatt übermittelt werden, die dann Aussagen wie die treffen kann, ob der Wagen trotz eines Defekts weiter gefahren kann oder besser sofort auf den Werkstatthof abbiegen sollte.

Auch wenn Huf zu den Großen der Branche gehört, hat das Unternehmen den lokalen Bezug nie verloren. So bietet es regelmäßig Ausbildungsplätze im Rahmen des dualen Studiums am Campus Velbert/Heiligenhaus an.

Nicht zuletzt auch deshalb, weil Hülsbeck neben seinem Chefposten im Unternehmen auch noch Vorsitzender des Vereins „Schlüsselregion“ ist und sich für den Hochschulstandort starkgemacht hat. „Damit können wir versuchen, den Bedarf an Nachwuchskräften zu stillen“, sagt Hülsbeck.

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