Neanderland Biennale: Jede Menge Theater im Kreis

Im nächsten Jahr setzt die Neanderland Biennale auf ein üppiges Programm mit Polen als Partnerland.

Kreis Mettmann. Der Kreis will mächtig viel Theater. Und er bekommt es. Denn im kommenden Sommer, zwischen 6. Juni und 6. Juli, lädt die Neanderland Biennale wieder an zahlreiche Orte im gesamten Kreis Mettmann zu insgesamt 30 Inszenierungen ein. Dabei werden nicht nur Theatergruppen aus der Region auftreten. Die Macher in der Kreisverwaltung haben die Fühler in Nachbarländer ausgestreckt und dort nach Theatergruppen gesucht. Das Ergebnis: Die Neanderland Biennale 2013 wird international und das Partnerland Polen sein.

Die Ausrichter der Biennale haben aus der Not eine Tugend gemacht, indem sie das Festival international aufgestellt haben. „Sonst hätten wir kein Fördergeld mehr bekommen. Doch unser jetziges Vorhaben ist wieder förderungsfähig“, sagte Ulrike Haase am Dienstag bei der Präsentation des Programms im Kreishaus in Mettmann.

Insgesamt hofft der Kreis auf 196 000 Euro aus dem zuständigen Landesministerium in Düsseldorf. Insgesamt soll das Festival 350 000 Euro kosten. Die Differenz zwischen Fördersumme des Landes und Gesamtkosten soll durch Geld aus den Städten, den Eintrittsgeldern und Spenden gedeckt werden. In der Vergangenheit hat die Biennale rund 180 000 Euro gekostet.

Dass sich ihre Macher, allen voran Intendant Uwe Muth und Meike Utke vom Kreis Mettmann, für Polen als Partnerland entschieden haben, war nicht geplant, „sondern hat sich eher so ergeben“, sagte Utke. Die polnischen Theatergruppen „KTO“ und „Teatr A“ seien schon bei den Biennalen 2009 und 2011 dabei gewesen. Utke: „So hatten wir einen Anknüpfungspunkt. Im Januar und im Sommer waren wir dann in Polen und haben Gespräche mit den Gruppen geführt.“

Das polnische Ensemble und die Amateurgruppen aus der Region sollen nicht nur getrennt auftreten. „Das ist zwar auch der Fall. Aber es wird auch einige Inszenierungen geben, die Deutsche und Polen zusammen machen“, sagte Uwe Muth. So wird die Biennale am 7. Juni mit einer Straßentheaterparade durch Mettmann unter der Regie des polnischen Theaters „KTO“ eröffnet. Nach Einbruch der Dunkelheit wird ein Zug mit Schauspielern, Musikern und Statisten sowohl aus Polen als auch dem Kreis auftreten.

Das „Theater G“ aus Oberhausen wird „Die Emmigranten“ von Slawomir Mrozek in Deutsch und Polnisch einstudieren. „Die Zuschauer werden dem Stück folgen können, auch wenn sie nur eine der beiden Sprachen sprechen“, versicherte Muth.

Einen Workshop für Amateure mit Auftrittserfahrung bietet das „Teatr A“ an. Die Teilnehmer werden mit den Profischauspielern aus Polen in Haan antreten und das Stück „Apokalypse“ zeigen. Zudem ist geplant, dass Mitglieder des Kinder- und Jugendzirkus „Sante Mondino“ aus Monheim beim Internationalen Straßenkunstfestival in Gliwice in Polen auftreten.

Über das konkrete Programm entscheiden die Veranstalter in den kommenden Wochen. Utke: „Das abschließende Programm werden wir dann voraussichtlich im Frühjahr veröffentlichen.“

Am Dienstag waren die polnischen Ensembles im Kreis Mettmann unterwegs, um sich einzelne Spielstätten anzuschauen und zu besprechen, was wo möglich ist.

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