Anmeldezahlen für Realschule geraten zum Wahlkampfthema

Nur eine Eingangklasse ist in Lintorf geplant. SPD zeigt sich „irritiert“ über die Anträge von Bürger-Union und CDU.

Anmeldezahlen für Realschule geraten zum Wahlkampfthema
Foto: Archiv

Ratingen. Als im März die Anmeldezahlen für die Lintorfer Dependance der Käthe-Kollwitz-Realschule bekanntgegeben wurden, war bei Eltern, Schüler- und Lehrerschaft die Freude groß: 45 Kinder wollen zum nächsten Schuljahr die Realschul-Zweigstelle im Lintorfer Schulzentrum besuchen. Damit schien es mit diesem Realschulstandort wieder aufwärtszugehen, nachdem die ehemalige Werner-Heisenberg-Schule in Raten gestorben war.

Dennoch erhielten kurz vor den Osterferien etliche Eltern eine Absage für die Beschulung in Lintorf: Denn dort soll es statt möglicher zwei Klassen nur eine Eingangsklasse geben. Dafür sollen am Hauptstandort in West drei Klassen gebildet werden. Abgelehnte Lintorfer Kinder sollen also in West zur Realschule gehen, obwohl sie sich für Lintorf angemeldet haben.

Hauptgrund für diese Entscheidung der Schulleitung ist die Anzahl der von der Bezirksregierung zur Verfügung gestellten Lehrkräfte. Die an sich schon problematische Situation droht jetzt im Wahlkampf noch weiter belastet zu werden — durch empörte Stellungnahmen, Eilanträge und Forderungen.

Bereits am 2. April hatte die Politik in der Sitzung des Schulausschusses erfahren, dass trotz der positiven Anmeldezahlen nur eine Eingangsklasse gebildet wird.

Schulleiter Klaus Fischbach habe sogar angeboten, nichtöffentliche Informationen zu Details und organisatorischen Hintergründen mitzuteilen, das sei aber „vom Ausschussvorsitzenden nicht aufgegriffen“ worden, stellt Christian Wiglow, SPD-Fraktionsvorsitzender, fest. Stattdessen sei für die Sitzung im Mai ein nichtöffentlicher Tagesordnungspunkt zugesagt worden. Es habe offensichtlich „keinen dringenderen Handlungsbedarf“ gegeben.

Direkt vor den Ostertagen hatten dann Bürger-Union und CDU Mitteilungen veröffentlicht, in denen sie Eilanträge gestellt und eine Sondersitzung des Schulausschusses gefordert haben, weil „vollkommend überraschend“ Eltern die Absage für die Beschulung in Lintorf erhalten hätten. Es sei „irritierend“, schreibt Wiglow, dass BU und CDU in ihren Veröffentlichungen die frühzeitige Info vom 2. April verschweigen und so tun, als sei dies völlig neu. „Jetzt sind ehrliche Lösungen gefordert.“

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