Entwürfe fürs neue Rathaus

Im Arbeitskreis Rathaus sind drei Versionen des neuen Gebäudes vorgestellt worden.

Ratingen. In Sachen Rathaus ist derzeit richtig Schwung drin. Im Arbeitskreis (AK), der sich mit Teilabriss, Neubau und künftigen Gestaltung des Verwaltungsbaus beschäftigt, wurden jetzt drei Entwürfe begutachtet und geprüft, wie das neue Gebäude aussehen könnte. Mehrere Architekturbüros waren beauftragt worden, für kleines Geld Testentwürfe vorzulegen.

Eine Jury hat die drei besten ausgewählt, die jetzt im Rathaus-Arbeitskreis vorgestellt wurden. Die Nase vorn hat dabei das Planungs- und Architekturbüro Feldmeier Wrede aus Hagen. Es soll das Projekt „planerisch ausformulieren und umsetzen“, wie es in der druckfrischen Verwaltungsvorlage heißt.

Dass alle Entwürfe zu ähnlichen Ergebnissen (U- oder V-förmige Baukörper um einen zur Minoritenstraße geöffneten Rathausplatz) gekommen sind, verwundert nicht. Durch die vom Stadtrat beschlossenen Vorgaben hatten die Planer keine allzu großen Spielräume.

Westflügel mit Ratstrakt müssen erhalten bleiben, ebenso Keller und Tiefgarage; der Ostflügel wird abgerissen; das Minoritenkloster freigestellt, um einen Durchgang zum Trinsenturm zu ermöglichen; schließlich soll das neue Rathaus kleiner ausfallen und preiswert sein: Die Kosten wurden gedeckelt.

Am besten gefiel der Entwurf von PASD. Dabei bildet das neue Rathaus eine Einheit aus Neubau und bestehendem, zweigeschossigen Westflügel. Der viergeschossige Neubau schließt sich in L-Form an, hält genügend Abstand zum Minoritenkloster, neben dem auch ein neuer Klostergarten angelegt werden soll. Der freie Durchgang zum Trinsenturm schafft eine neue Nord-Süd-Achse.

Gut gefallen hat auch die klar gegliederte Fassade, die durch Einschnitte oder Balkone aufgelockert wird. Im AK Rathaus wurde die Ähnlichkeit mit dem Coca-Cola-Haus allerdings etwas kritisch gesehen.

Das Rot des Stadtwappens soll sich optisch in Fenster- oder Sonnenschutzlamellen wiederfinden. Gelobt wird die Transparenz des Entwurfes — besonders die geplante „gläserne Haut“ des Ratstraktes, in dem das Bürgerbüro unterkommen soll.

Die meiste Ablehnung erfuhr bisher der zweite Entwurf der Architekten Heinle, Wischer und Partner. In ihrer Planung umschließt das neue Rathaus den Platz von allen Seiten. Der Zugang erfolgt über einen breiten Durchgang von der Minoritenstraße her.

Eine zerklüftete Dachgestaltung soll optisch Akzente setzen, was allerdings nicht bei jedem auf Anklang stößt. Gelobt wird, dass der Bau sich gut der vorhandenen Substanz — Ratstrakt und Stadtmauer — anpasse. Architektonisch schlägt er die Brücke zwischen den Betonbauten der 1970er-Jahre und der heutigen Moderne.

Optisch ganz ansprechend, aber nur zwei- beziehungsweise dreigeschossig kommt der Entwurf von „agn“ (Niederberghaus & Partner, Düsseldorf) daher. Hier umschließt ein ringförmiges Hauptgebäude zwei Höfe. Das Kloster ist bei diesem Entwurf zwar ebenfalls freigestellt, der Abstand zum Ostflügel aber zu gering.

Der Durchgang wird so zu einer engen Gasse. Dass alle Bauentwürfe energetisch dem aktuellsten Stand entsprechen, , versteht sich von selbst. Ein Argument der Abriss-Befürworter war unter anderem auch die schlechte Energiebilanz des alten Rathaus-Gebäudes.

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