Essen in Schulen unter Kontrolle

Die Stadt achtet auf die Qualität der Mahlzeiten.

Ratingen. Zu viel Fleisch, zu wenig Gemüse, zu selten Fisch: Diese wenig löbliche Bilanz hat das Bundesernährungsministerium jüngst nach einer Untersuchung der Verpflegung an deutschen Schulen gezogen. In Ratingen wurde bei der Schulverpflegung von Anfang an darauf geachtet, dass Gesundes auf die Teller kommt. Mittagessen wird sowohl im Bereich der Offenen Ganztagsschule (OGS) an den Grundschulen als auch an weiterführenden Schulen mit Ganztagsbetrieb angeboten.

In den Grundschulen sorgen verschiedene Trägervereine dafür, dass die knapp 1800 OGS-Kinder mittags eine warme und gesunde Mahlzeit bekommen. „Die Träger haben in den Schulen eigene Küchenkräfte, die vor Ort das Essen zubereiten“, sagt Michael Niederhoff vom Amt für Schulverwaltung und Sport.

Zubereiten heißt in diesem Fall, Tiefgekühltes im Dampfgarer zu „regenerieren“. Niederhoff: „Das ist schonender und gesünder als beim Erhitzen im Topf oder Backofen. Vitamine und Nährstoffe bleiben viel besser erhalten.“ Ergänzt werde das Angebot durch Frischkost, Joghurt und Salat. Die Wilhelm-Busch-Schule in Hösel bietet sogar eine Salatbar an.

Die Kinder können sich dort selbst bedienen. Der Lieferant, ein namhaftes Tiefkühlkost- und Cateringunternehmen, berücksichtige bei der Zusammenstellung der Wochenpläne die Empfehlungen der Ernährungsexperten. Ausgegeben wird das Mittagessen übrigens nicht als Komplettportion, sondern es wird in Schüsseln auf den Tisch gestellt. „Jedes Kind kann sich so nur das nehmen, was es auch will. Durch dieses flexible System haben wir so gut wie keine Essensabfälle mehr“, sagt Niederhoff.

An den weiterführenden Schulen sorgt der Ratinger Caterer Thomas Poensgen für die Verpflegung. Gut 300 Essen werden täglich in der großen Küche der Martin-Luther-King-Gesamtschule (MLKG) gekocht — „alles frisch zubereitet“, wie Poensgen betont. Er achte schon beim Einkauf auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Die meisten Portionen werden in der dortigen Mensa von den Gesamtschülern und Schülern des benachbarten Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums (DBG) verzehrt.

Außerdem werden die Mensen des Lintorfer Kopernikus-Gymnasiums (KGL) und der Friedrich-Ebert-Realschule beliefert. In der Gesamtschulmensa bietet Poensgen täglich zusätzlich ein großes Salatbuffet, eine Tagessuppe, Ofenkartoffeln und eine Nudelbar an. An den anderen Standorten lohne sich dieser Aufwand nicht, weil dort zu wenig Schüler das Mittagessensangebot nutzen. Der Caterer muss ständig den Spagat schaffen zwischen gesunder Kost, Schülergeschmack und vertretbaren Kosten. Red

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