Gut Gützenhof: Anfänger im ersten Pferde-Turnier

Für die Anfänger ist das erste Turnier auf Gut Gützenhof eine besondere Herausforderung.

Ratingen. Die Hufeisen klappern im gleichmäßigen Viertakt über den asphaltierten Hof. Vor der Prüfungshalle zügelt Chiara ihren Landini und klopft dem braunen Wallach aufmunternd den Hals. Leonie Schwall wartet direkt hinter ihr auf den Einritt. Sie sitzt auf Einfach Genial. Der Dunkelfuchswallach steht gelassen am langen Zügel in der schmalen Gasse, ruht auf einem Hinterbein und lässt sich vom allgemeinen Trubel nicht aus der Ruhe bringen.

„Ihr könnt rein!“, ruft jemand aus der Halle und die letzte Abteilung der E-Dressur setzt sich in Bewegung. Die Anspannung in den Gesichtern der drei Reiterinnen mischt sich mit der Erleichterung, dass es endlich losgeht. Angeführt von Chiara betreten sie hintereinander das 20 mal 40 Meter große Viereck und üben noch einmal letzte Elemente aus der festgelegten Aufgabe. Landini scheut vor der weißen Abgrenzung, doch Chiara lässt sich davon nicht beirren. Die 15-Jährige weiß, dass sie sich auf ihren Wallach verlassen kann.

Ausgiebig bereitete sie ihn zuvor in der Arbreitehalle auf den gemeinsamen Start beim Stall- und Vereinsturnier auf dem Gützenhof vor. Im Schritt, Trab und Galopp wärmte sie die Muskulatur des großrahmigen Braunen sorgfältig auf. „Reite viele Übergänge und lass ihn an der langen Seite mal richtig vorwärts gehen“, ermahnte Pferdewirtschaftsmeisterin Dagmar Theus-Depner die 15-Jährige. „Ja, genau so!“ Landini schnaubte bei jedem Galoppsprung zufrieden im Takt. „Wer ist vorne?“, fragte Dagmar Theus-Depner. „Ich“, antwortete Chiara, „obwohl wir das gar nicht geübt haben.“ Die Antwort folgte prompt. „Das macht nichts.“

Dagmar Theus-Depner versucht, ihren Schülern Sicherheit zu geben. Sie sollen das Turnier nutzen, um Erfahrungen zu sammeln und sich zu orientieren, wo sie im Vergleich mit anderen reiterlich stehen.

„Da unser großes Turnier in diesem Jahr aus organisatorischen Gründen ausgefallen ist, wollten wir unseren Kindern und Jugendlichen wenigstens einen kleinen Ersatz bieten“, betont die 44-Jährige. In Reiterwettbewerb, E-Dressur und Springreiter-Wettbewerb sollen sie die Chance bekommen, sich auf größere Herausforderungen vorzubereiten: „Für viele ist es eine Motivation, sich reiterlich noch weiter zu verbessern oder sogar über ein eigenes Pferd nachzudenken.“

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