Helau! Prinz Joachim und Michaela regieren die Jecken

Die Tollitäten für die Session 2011/2012 stehen fest. Keramag übernimmt die Schirmherrschaft.

Ratingen. Weißer Rauch beim Karnevalsausschuss (KA): Mit Joachim (I.) und Michaela (I.) Wehmeyer präsentierte KA-Vorsitzender Hubertus Brauer das designierte Prinzenpaar der kommenden Session. Dass die Vorstellung am Dienstag im Showroom von Keramag geschah, war kein Zufall: Das traditionsreiche Ratinger Unternehmen übernimmt die Schirmherrschaft (wir berichteten).

„Als wir gefragt wurden, haben wir spontan zugesagt — und es bis jetzt noch nicht bereut“, sagte der künftige Prinz lachend. „Wer als Jeck da lange überlegen muss, ist nicht wirklich jeck.“ Der 41-Jährige war mit seiner Frau Michaela bereits vor zwei Jahren als heißer Kandidat gehandelt und vorschnell verkündet worden, obwohl einem anderen die Prinzenrolle schon zugesagt war. Am Ende machten Andrea und Detlef Parr das närrische Rennen, wie sich die Narren-Oberen am Dienstag erinnerten.

Als Joachim Wehmeyer sechs Monate alt war, zog die Familie aus dem Taunus nach Hösel. Dort bekam Joachim die ersten Einblicke in den Karneval. Inzwischen ist der gelernte Industriekaufmann, der derzeit bei einem der größten Baukonzerne Europas arbeitet, im Sommerbrauchtum beim Lintorfer Prinz-Eugen-Corps aktiv. Seit Jahresanfang ist er zudem Mitglied der Anger Garde — wie auch seine Frau.

Michaela (45) ist waschechte Dumeklemmerin. Als Sproß der (Schneider-)Familie Rosendahl ist sie im Herzen Ratingens geboren und rund um den Markt aufgewachsen. „Als Kind habe ich immer Karneval gefeiert, früher als Cowboy und Indianer, jetzt als Prinzessin“, freut sie sich über ihre neue Aufgabe.

Seit Jahren ist die gelernte Industriekauffrau, die jetzt bei IBM beschäftigt ist, im Brauchtum aktiv, 1984 war sie sogar Kronprinzessin der Lintorfer Sebastianer. Kennengelernt haben sich beide an Altweiber. Ihre gemeinsamen Hobbys: Reisen, Kochen und Karneval.

Tradition wird beim Schirmherren der Session groß geschrieben. Die Firma Keramag, deutscher Marktführer bei Sanitärkeramik, zählt zu den ältesten und größten Unternehmen Ratingens. Seit 108 Jahren haben mehrere Generationen von Ratingern bei der „Tonwarenfabrik“, wie sie früher hieß, gearbeitet. „Heimatverbundenheit, Traditionsbewusstsein und Brauchtumspflege haben bei Keramag schon immer einen hohen Stellenwert“, versicherte Vorstandsvorsitzender Michael Hellmund, der mit seinen Mitarbeitern Arno Kobek und Beate Vetter als Schirmherren-Trio abwechselnd die vielen Sessionstermine wahrnehmen will.

Alle drei sind gebürtige Rheinländer und bekennende Narren, Hellmann und Kobek sogar Ratinger Jonges. KA-Chef Hubertus Brauer erinnerte daran, dass Arno Kobek vor zwei Jahren bereits mit einem Keramag-Karnevalswagen beim Zoch mitfahren wollte. Der Wagen wurde aber nicht fertig — die Räder fehlten. Über die Jonges wurden dann die Fäden gesponnen, die letztlich zur Schirmherrschaft führten — und zu einem dann funktionierenden Wagen.

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