Hürden fürs Ostquartier

Die Bagger sollten bereits im Frühjahr anrollen. Doch bisher hat die Politik das Bauprojekt nicht beraten. Das soll aber dieses Jahr noch geschehen, sagt die Stadt.

Ratingen. Er hat einen Plan, kann ihn aber noch nicht umsetzen. Sascha Stenske-Bäumer will das denkmalgeschützte Gebäude der ehemaligen „Ratinger Maschinenfabrik und Eisengießerei GmbH“ und das dazugehörige Grundstück entwickeln. Und zwar will er es aufwendig umbauen, so dass der Supermarkt Edeka Kels, der sich jetzt direkt gegenüber befindet, dort einen neuen Standort findet.

Im vergangenen Jahr erzählte Stenske-Bäumer das erste Mal von seinem Vorhaben. Mit einem Baubeginn rechnete er im Frühjahr. Damals war auch klar: Bevor die Bagger rollen können, muss die Politik mitspielen. Doch in den Gremien, die über die Entwicklung des Ostquartiers entscheiden, ist das Thema bisher nicht gelandet. „Deshalb gibt es auch noch keinen konkreten Zeitpunkt, wann wir anfangen können mit dem Bau“, sagt Stenske-Bäumer. „Wir müssen einfach abwarten, wie sich weitere Gespräche mit der Stadt entwickeln.

Er habe viele Gutachten anfertigen lassen müssen. Dies habe alles Zeit gekostet. Zudem stehe er jetzt vor einer weiteren Herausforderung. „Es gibt Vorgaben bezüglich der versiegelten Flächen auf dem Grundstück“, sagt er. Nur 80 Prozent dürften versiegelt sein. „Wir liegen aber über diesem Wert. Das wurde damals beim Bau der Fabrik eben anders gehandhabt.“ Stenske-Bäumer hofft nun, dass alles zügig vorangeht und das letzte Problem sich schnell in Kooperation mit der Stadt lösen wird.

Die kündigte auf WZ-Nachfrage an, dass noch in diesem Jahr das Thema in den Ausschüssen landen soll. „Es gibt ja schon sehr konkrete Pläne, was den Edeka-Ausbau angeht“, sagt Planungsamtsleiter Michael Hölzle. Nach den Beratungen in den Ausschüssen käme es zur Offenlegung des Vorhabens. „Sollte niemand Einwände gegen den Plan haben, geht die Sache in den Stadtrat“, sagt er. Grundsätzlich habe die Verwaltung auch großes Interesse, dass das Projekt realisiert wird.

Konkret ist geplant, im östlichen Teil — angrenzend an die Balcke-Dürr-Allee — mit der Entwicklung des Quartiers zu beginnen. Dort soll an das Backsteinhaus an der Rückseite ein Glaskubus gebaut werden. Edeka soll an dieser Stelle die neuen Geschäftsräume mit einer Verkaufsfläche von 2500 Quadratmetern beziehen — mit rund 120 Parkplätzen vor dem Laden.

Die Verwaltung hatte Stenske-Bäumer klare Vorgaben gemacht, was an dieser Stelle gewünscht ist. Bürogebäude und Einzelhandel sollen Priorität haben, Wohnimmobilien bei der Neugestaltung des Areals eine untergeordnete Rolle spielen. „Wohnungen werden dort nicht primär gebraucht, weil es in der Nähe ja schon ausreichend Wohnraum gibt. Außerdem ist das Areal im Flächennutzungsplan als Sondergebiet ausgezeichnet, das die Ansiedlung von Gewerbe- und Einzelhandelsflächen vorsieht.“

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