Kirchgasse: Der Weg ist frei

Nachdem Politik und Verwaltung jahrelang über die Neubebauung diskutiert haben, gibt es nun konkrete Pläne.

Ratingen. Grünes Licht für das Kirchgassen-Projekt: Mit der Einleitung des Verfahrens zur Aufstellung eines Bebauungsplanes und der öffentlichen Auslegung ist der Weg frei für das Bauvorhaben, um das lange Jahre gerungen wurde — und das das Stadtbild an dieser Stelle nachhaltig verbessern soll.

Seit mehr als vier Jahren wurden für das Areal Pläne und Entwürfe gezeichnet, diskutiert, zerredet und verworfen. Einig waren sich Politik und Verwaltung immer bei einem: Das marode Parkhaus Kirchgasse muss endlich weg, um Platz für Wohnungen und Geschäfte zu schaffen.

Mit der Ausschreibung eines städtebaulichen Wettbewerbs im Jahr 2008 hat auch die Ratinger Firma Interboden einen Fuß in der Tür. Ihr Konzept konnte am meisten überzeugen.

Allerdings mussten die Entwürfe immer wieder überarbeitet werden. Zuletzt hatte die Arbeitsgruppe im Rathaus Nachbesserungen bei der Dachlandschaft gefordert, die jetzt auch umgesetzt wurden.

So soll sich der neue Eckkomplex mit einer kleinteiligeren, verspielten Dachgestaltung harmonischer in die historische Umgebungsbebauung einfügen. „Die Überarbeitung hat dem Entwurf gutgetan“, räumt auch Vanja Schneider, Geschäftsführer bei Interboden, ein.

Ein besonderer Knackpunkt war auch immer der Blick auf die Eckbebauung — in unmittelbarer Nachbarschaft zum alten Fachwerkhaus „Roter Hahn“ (Suitbertusstuben). Hier musste besonders sensibel geplant werden. Mit einer sehr flachen Neigung wird die Dachfläche jetzt fast vollständig aus dem Blickfeld entfernt.

Geplant werden in dem Eckkomplex entlang Turmstraße und Kirchgasse insgesamt 22 Wohnungen sowie rund 1100 Quadratmeter Ladenflächen im Erdgeschoss. Eine Tiefgarage mit 23 Stellplätzen wird von der Kirchgasse aus angefahren.

Die Parkplätze sind den Mietern vorbehalten, für den Einzelhandel könnte es einige Mitarbeiter-Stellplätze geben. Mit dem Wegfall des heutigen Parkhauses wird es künftig weniger Verkehr geben. Nach einer Untersuchung sollen in Spitzenzeiten nur noch 180 Fahrzeuge pro Stunde auf der Kirchgasse unterwegs sein, derzeit sind es bis zu 237.

Interboden rechnet damit, im Frühjahr mit dem Abriss des Parkhauses beginnen zu können. Da der Untergrund aus Felsen besteht, stellen sich die Bauherren beim Ausheben der Baugrube auf Schwierigkeiten ein, die die Bauzeit in die Länge ziehen. Schneider hofft, dass der Neubau „Ende 2014“ steht.

Über die Branchen, die sich in den Ladenlokalen ansiedeln sollen, ließ er noch nichts durchblicken. Gleiches gilt für die Investitionskosten. Auch die Preise für die großzügigen Wohnungen stehen noch nicht fest. Sie werden — nicht zuletzt wegen ihrer hochwertigen Ausstattung und der zentralen Lage — im höheren Preissegment liegen.

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