Kreisjugendseelsorger wird Pfarrer in Ratingen

Der jetzige Kreisjugendseelsorger übernimmt die Leitung der größten Pfarrei Ratingens.

Ratingen. Die Nachricht sprach sich wie ein Lauffeuer herum. St. Peter und Paul, Ratingens größte Pfarrei, hat einen neuen „Chef“: Daniel Schilling, Kreisjugendseelsorger und Subsidiar in St. Anna Lintorf, wird ab März der neue leitende Pfarrer sein. Mit dem Weggang seines Vorgängers Benedikt Bünnagel, der nach elf Jahren zum 1. September als Pfarrvikar nach Düsseldorf gewechselt ist, war die Pfarrstelle verwaist. Nicht nur in den verschiedenen Gremien der Gemeinde, sondern auch an der Basis wurde gerätselt, wer denn Bünnagels Nachfolger werden könnte.

„Ich freue mich sehr auf diese neue Aufgabe und Herausforderung. Zugleich tut es mir leid für Lintorf“, sagte Schilling. Der Weggang aus dem Angerland, aus Lintorf, Breitscheid und Hösel, wo er als Subsidiar in der Pfarrseelsorge tätig war, falle ihm schwer. Besonders bedauert der 40-Jährige, dass er seine Arbeit als Kreisjugendseelsorger aufgeben muss. Ein kleiner Trost sei, dass er wenigstens einen Teil der Jugendlichen noch weiterhin um sich habe — indem er eben in Ratingen bleibt.

Für die Kreisjugendseelsorge brechen damit schwere Zeiten an. Falls die Stelle wieder besetzt werden sollte, werde dies nicht vor Mitte 2015 geschehen. Schilling hatte fünf Jahre als Kreisjugendseelsorger gewirkt und große Fußstapfen hinterlassen.

In dieser Zeit habe er schon „einige Einblicke in die Pfarrei Peter und Paul“ gehabt und an vielen Stellen gespürt, „wie aktiv diese Gemeinde ist und wie herzlich man immer empfangen wurde“, schreibt Schilling in einem Infobrief. Aus der Gemeinde selbst hat es mehrere Vorstöße gegeben, ihm die Pfarrstelle schmackhaft zu machen.

Nachdem er sich intensiv mit Freunden besprochen hatte, schickte Schilling dann doch seine Bewerbung ans Erzbistum — mit Erfolg. Es sei immer sein Wunsch gewesen, eines Tages Pastor einer Gemeinde zu werden: „Letztlich war genau das für mich die Triebfeder, Priester zu werden.“

Auf der anderen Seite sei er natürlich auch traurig, manches hinter sich zu lassen, was er gerne getan habe: das Wirken im Jugendhaus La Verna, die Jugendmessen, die Wallfahrten nach Assisi, die Frühschichten und vieles mehr. Die Jugendmessen will Daniel Schilling sich auch künftig nicht nehmen lassen.

Nach seiner Ernennung durch den Erzbischof hat er sich in den vergangenen Wochen intensiv mit seiner künftigen Pfarrei auseinandergesetzt. Hier und da habe er — inkognito — besonders die Nähe zu Ratingen gesucht und die unterschiedlichen Kirchen aufgesucht. Furcht vor den vielen administrativen und verwaltungstechnischen Aufgaben habe er nicht, sagte Schilling im Gespräch mit unserer Zeitung.

Sein Vorgänger hat ein gut bestelltes Haus und eine aktive Gemeinde hinterlassen. „Ich sehe mich als spirituellen Leiter der Gemeinde und Teamplayer.“ Die Führung der Gemeinde sei eine gemeinsame Aufgabe. „Und ich möchte mir auch treu bleiben in der Freude, Seelsorger zu sein.“

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