Ratinger Unternehmer spendet 77.000 Euro für Unicef

Rudolf Hans Kaupenjohann startete vor zwei Jahren eine nachhaltige Aktion.

Ratingen. „Ich wollte nicht einfach nur einen Schein in die Spendenbox stecken, sondern etwas machen, das nachhaltig ist“, sagt Rudolf Hans Kaupenjohann. So kam der Geschäftsführer der Keramikscheune, ein Discounter für Deko und Einrichtungsbedarf, auf eine Idee, die dem Weltkinderhilfswerk Unicef binnen zweier Jahre schon mehr als 77 000 Euro eingebracht hat:

Einen Monat lang spendet er den kompletten Verkaufserlös eines Warensegmentes aus seinem Geschäft der Hilfsorganisation. In diesem Jahr sollen weihnachtliche Lichterketten verschiedenster Art das Spendenkonto füllen.

Heribert Klein, ehemaliger PR-Chef der Commerzbank und seit Jahrzehnten im deutschen Unicef-Kommitee engagiert, ist von Kaupenjohanns Idee begeistert. „Als er mir vor zwei Jahren auf der Benefizgala in Hilden davon erzählt hat, dachte ich, dass so 3000 oder 4000 Euro zusammenkommen. Mit einem so durchschlagenden Erfolg habe ich nicht gerechnet.“

Auf großen Plakaten wirbt Kaupenjohann in seinem Geschäft an der Lise-Meitner-Straße in West und seiner Filiale in Rees am Niederrhein für die Aktion. „Ich finde das eine gute Sache“, sagte Ute Böhm. Die Düsseldorferin, die zum Einkaufen nach West gekommen ist, kennt die Initiative noch aus dem Vorjahr. „Da ging es um Dekobänder, glaube ich.“

Knapp 40 000 Euro kamen damit zusammen. Und im Jahr davor, als Kaupenjohann erstmals seine „November-Hilfsaktion für Kinder in Not“ gestartet hatte, konnte er mit dem Erlös aus Dekoherzen auf Anhieb 37 000 Euro an Unicef überweisen. „Die Kunden haben auch immer wieder an der Kasse gefragt, ob sie nicht auch so etwas spenden können“, sagte Kaupenjohann.

1,99 bis 3,99 Euro — in dieser Preislage bewegen sich die Lichterketten, die für den guten Zweck unters Käufervolk gebracht werden. In diesem Jahr will Kaupenjohann auf jeden Fall die 100 000-Euro-Grenze der Hilfe aus Ratingen knacken. „Dafür haben wir den November als umsatzstärksten Monat gewählt.“ Rund 50 000 Kunden kommen dann in seine beiden Geschäfte.

Der Geschäftsführer rechnet damit, dass 30 000 bis 40 000 Lichterketten verkauft werden. Genug auf Lager hat er: „Wir haben im Januar 250 000 Stück geordert.“ Bei der Kundschaft wird das Engagement anerkannt. „Ich glaube, für den guten Zweck nehme ich ein paar mehr mit und verschenke sie an Freunde und nachbarn“, sagte Katharina Finke, nachdem sie die Infoplakate gelesen hatte.

Spontan sagte Kaupenjohann am Donnerstag zu, die Aktion erstmal „fünf Jahre lang“ durchzuführen. Heribert Klein freut sich über jeden Euro für das Weltkinderhilfswerk: „Für 180 Euro kann ein Brunnen installiert werden, der Wasser für eine ganze Schule ermöglicht, und mit 18 Euro kann man eine ganze Klasse mit Schulmaterial für einen Monat bestücken.“

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