Spekulationen um Möbelhaus Uni-Polster

Im August schließt das Möbelhaus. Darüber, wie es weitergeht, hüllt sich das Unternehmen in Schweigen.

Ratingen. Wahrscheinlich haben die meistern Ratinger dort irgendwann einmal eingekauft: Seit Mitte der 1970er-Jahre versorgt Uni-Polster an der Lise-Meitner-Straße in West die Dumeklemmer mit Sitzgarnituren und Polstermöbeln.

Zurzeit wirbt das Haus mit Anzeigen und Plakaten für seinen „Räumungsverkauf“ mit hohen Rabatten — bis Mitte August, dann macht Uni-Polster dicht. Das sagte Geschäftsleiter Stefano Kallipolitis. Was kommt danach, wie geht es weiter? „Ich darf nur so viel sagen: alles wird gut“, orakelte der Filialleiter.

Ein Grund für die Schließung sei die EU-Brandschutzverordung, denen das mehr als 30 Jahre alte Gebäude offenbar nicht mehr genügt. Es müsste ein zweiter Wasserkreislauf installiert werden, was vier Wochen Schließung für die Umbauarbeiten und rund 350 000 Euro Kosten bedeuten würde. Der Firmenleitung soll das zu teuer sein.

Kallipolitis blockte alle weiteren Fragen nach der Zukunft des Gebäudes und des Standortes Ratingen ab, zeigte sich zugleich aber optimistisch : „Ich darf jetzt noch nichts sagen, aber es gibt eine gute Lösung.“

Die Ratinger Filiale der Uni-Polster-Kette gilt firmenintern als umsatzstärkste. Der Filialleiter bestätigte auch, dass man in Ratingen „riesige Stammkundenanteile“ habe. Auch das Gebäude auf dem 3000 Quadratmeter großen Gelände und seine Lage mitten im Gewerbegebiet West seien top: „Makler hatten schon dreimal versucht, das abzukaufen.“

Spekulationen über wirtschaftliche Schwierigkeiten scheinen unbegründet. Kallipolitis wies darauf hin, dass die Polstermöbel-Kette in diesem Jahr noch zwei weitere Geschäfte eröffnen werde.

Für die insgesamtsieben Mitarbeiter — manche sind seit der ersten Stunde dabei — sei gesorgt. Einige kämen in der Zentrale in Oberhausen unter, andere bekommen Anschlussverträge.

Reiner Heinz, Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung, ist bereits aktiv geworden, als er von der Schließungsankündigung gehört hatte. Beim Einzelhandelsverband wisse man noch nichts, von der Unternehmensleitung habe es teils widersprüchliche Aussagen gegeben. Mal sei von Umbau, dann wieder von Aufgabe des Standortes Ratingen gesprochen worden.

Heinz fände es sehr bedauerlich, wenn das Möbelhaus für immer verschwände. „Wir sind mit Möbeln in Ratingen nicht gerade überversorgt. So ein Geschäft würde der Stadt fehlen.“ Außerdem müsse die Kaufkraft vor Ort gebunden werden. Er habe der Geschäftsführung bereits die Hilfe der Stadt bei einer möglichen Weiterverwertung des Geländes angeboten.

In der Firmenzentrale in Oberhausen gab man sich sehr bedeckt: „Die Geschäftsführer sind alle im Urlaub. Sonst kann niemand eine Auskunft geben“, hieß es aus dem Sekretariat.

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