Spritsparer sind die Stars auf der Ratinger Automeile

Viele nutzten die Ratinger Automeile, um sich über neue Fahrzeuge zu informieren. Elektroautos waren die Publikumsmagneten.

Ratingen. „Das kannst Du aber mal komplett vergessen — weißt Du, was der an Sprit verbraucht?“ Timo Wessel schaut wehmütig auf den schwarzen Geländewagen. „Aber der ist schon schick.“ Sein Vater Bernd nickt. „Ja aber heutzutage kann man nicht mehr nur nach der Optik gehen. Bei den Spritpreisen muss man auch auf den Verbrauch achten.“

Ein Standpunkt, den Mohammed Orahhou vom Autohaus Ulmen nur bestätigen kann. Er weiß, worauf potenzielle Käufer achten: „Autos müssen spritsparend und günstig sein. Bei Familien sind Vans hoch im Kurs. Auch der Umbau auf Gasantrieb und andere alternative Antriebe werden stark nachgefragt.“

Auf der Ratinger Automeile konnten die Besucher am Sonntag in aller Ruhe gucken und ausprobieren — ein Service, der trotz des kühlen Wetters gern in Anspruch genommen wurde. Bernd Wessel: „Wir sind eine fünfköpfige Familie und tragen uns schon länger mit dem Gedanken, ein neues Auto zuzulegen — aber mit dem ganzen Clan im Autohaus einzufallen, war uns dann doch unangenehm. Hier haben wir die Möglichkeit, unverbindlich mal die einzelnen Modelle in Augenschein zu nehmen.“

Auch Probesitzen ist auf der Ratinger Automeile ausdrücklich erwünscht — was für den 15-jährigen Timo Wessel gleich zur nächsten Ernüchterung führt. Nachdem der Geländewagen schon wegen des hohen Verbrauchs durchgefallen war, setzt er sich nun auf den Beifahrersitz eines blauen Sportflitzers und verzieht das Gesicht: „Ich sehe gar nichts.“ Sein Vater lacht.

Während die einen nur mal schauen wollen, nutzen die anderen die Möglichkeit, sich über Gas- und Elektroantriebe zu informieren, oder aber beim verkaufsoffenen Sonntag durch die Geschäfte zu schlendern. Johann Pfeiffer: „Ich mag diese Veranstaltung wirklich gerne — es ist einerseits informativ und es gibt viel zu sehen, andererseits bleibt es aber auch immer übersichtlich und familiär. Da ist Ratingen schon etwas Besonderes“, sagt Johann Pfeiffer.

Ein besonderer Publikumsmagnet ist der Elektroflitzer „Twizy Urban“ von Renault. Der Zweisitzer hat eine Reichweite von 100 bis 120 Kilometern und sorgt für reichlich gegensätzliche Kommentare. Die 16-jährige Tanja findet ihn „uncool“, ihre Freundin Maja widerspricht: „Stimmt nicht, der ist im Gegenteil sehr cool und umweltfreundlich“.

Mohammed Orahhou: „Die Elektroautos stecken ja noch in den Kinderschuhen. Aber bei den Spritpreisen bliebe auf Dauer wohl kaum eine Alternative. „Man darf gespannt sein, was nächstes Jahr präsentiert wird auf der Ratinger Automeile.

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