Security am Beckenrand

In Langenfeld und Velbert-Neviges sorgen professionelle Sicherheitsdienste für Ordnung in den Freibädern. In anderen Städten sieht man dafür keine Notwendigkeit.

Kreis Mettmann. Wenn es so richtig heiß ist wie in den vergangenen Tagen, dann gibt es für viele nichts Schöneres, als im Freibad Bahnen zu ziehen, Ball zu spielen oder auf der Liegewiese zu entspannen.

Doch das Sommerprogramm wird von so manchem Unruhestifter gestört. Immer wieder gibt es Randale in Schwimmbädern. Besonders Jugendliche rotten sich zu Grüppchen zusammen, , prügeln sich oder belästigen andere Badegäste. Das ist jedenfalls die Erfahrung von Spiro Joannidis. Er ist Geschäftsführer der Professional Security & Event Agency in Langenfeld.

Im vergangenen Jahr hatten er und seine Mitarbeiter im Langenfelder Freibad erstmals für Sicherheit und Ordnung gesorgt. Und auch in dieser Saison wird Joannidis’ Team vielleicht wieder im Einsatz sein. Die Gespräche mit der Sportgemeinschaft Langenfeld, in deren Trägerschaft das Stadtbad ist, stehen kurz bevor. Denn bald ist Ferienzeit: Dann strömen bis zu 4.000 Leute täglich in das Freibad.

„Bei so vielen Menschen passiert immer irgendwas“, sagt Joannidis. Seine Mitarbeiter kontrollieren am Eingang die Taschen, ob ein Gast Glasflaschen dabei hat, oder gehen durch das Bad, um zu schauen, ob es ruhig bleibt. Ein Problem sei der Alkohol, sagt er.

„Manche füllen sich Alcopops in Trinkflaschen ab und bringen sie mit ins Bad. Wenn wir das bemerken oder jemanden in Verdacht haben, dass er betrunken ist, wird er von uns nach Hause geschickt“, sagt Joannidis. Brenzlig sei es auch, wenn verfeindete Cliquen aufeinanderprallen. „Die sprechen wir sofort an und trennen sie voneinander, damit nichts passiert.“

Auch im Panoramabad in Velbert-Neviges sind Sicherheitsleute aktiv. Und das nicht nur nachts, um zu kontrollieren, ob jemand über den Zaun geklettert ist, um verbotenerweise schwimmen zu gehen.

„Wir haben zwei Unternehmen beauftragt, die an Tagen mit sehr gutem Wetter zwei Mitarbeiter rausschicken“, sagt Norbert Noll, Leiter der Abteilung Bäder bei den Velberter Stadtwerken. Die Sicherheitsleute erledigten in erster Linie Serviceleistungen. „Sie helfen Familien beispielsweise an der Eingangszone, die Kinderwagen durchzuschleusen oder zeigen, wo die Umkleiden sind“, sagt er.

Es sei aber schon vorgekommen, dass Badegäste Wasserpfeifen aus Glas mitgebracht hätten. „Die einen oder anderen Scherben lagen dann auf der Wiese, und es gab so manche Schnittverletzung. Da schritten die Sicherheitsleute ein, wenn sie gesehen haben, dass einer seine Pfeife auspackt.“

Die Stadtwerke Hilden verzichten auf einen Sicherheitsdienst. „Für die Sicherheit sorgen die Schwimmmeister“, sagt Sprecherin Sabine Müller. Im Rahmen des Sicherheitskonzeptes, das es für das Waldbad gibt, seien aber an manchen Tagen Polizisten in zivil im Bad.

Auch in Ratingen wurden bis jetzt keine professionellen Sicherheitsleute engagiert. „Bisher ist es immer sehr friedlich in den zwei Freibädern zugegangen“, sagt Cornelia Karthaus, Abteilungsleiterin Bäder- und Saunabetriebe. Die Schwimmmeister seien psychologisch geschult, so dass sie in der Lage sind, deeskalierend auf randalierende Gruppen zu reagieren.“

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