Das Fitness-Tagebuch: Alles anders — irgendwie

Kreis Mettmann. Ich freute mich auf meinen freien Tag. Ich könnte wohl viele Dinge erledigen, zu denen ich am Wochenende nicht gekommen war. Aber wie das so ist: Man schläft aus, und ehe man sich versieht, ist der Tag auch schon wieder vorbei.

Von den fünf oder sechs erhofften Haken auf der sogenannten „To-do-Liste“ ist am Abend dann allerhöchstens einer gesetzt. Zumindest war das vor zwei Wochen noch die Regel.

Vor wenigen Minuten merkte ich, dass es heute irgendwie anders läuft. Es ist 12.14 Uhr. Ich war eine Stunde schwimmen, habe den Schlüssel meinen Bekannten vorbeigebracht, war danach einkaufen, auf dem Weg zum Auto noch etwas bummeln und habe die Küche aufgeräumt — denn die ist von den ungewöhnlich häufigen Kocheinlagen doch etwas in Mitleidenschaft gezogen worden. Das macht alles zusammen: fünf Haken auf der Liste. Und es ist gerade mal Mittag.

Durch das Experiment hat sich mein kompletter Rhythmus verändert. Habe ich früher jede Minute ausgekostet, die ich länger liegen bleiben konnte, bevor ich zur Arbeit fuhr, habe ich jetzt trotz frühen Aufstehens viel mehr Entspannung. Mein Kollege und ich stellen es aber auch richtig an: Wir lassen uns bei unserer Zeitplanung reichlich Luft. Wir treffen uns sehr früh, schwimmen oder laufen und haben dann noch Zeit für einen Kaffee, bevor wir den Arbeitstag beginnen.

Erst heute Morgen lag ich neben ihm auf der Sonnenliege, die Sporteinheit hinter mir, den Kaffeebecher in der Hand. „Ich glaube, das sind die entspanntesten Momente, die ich jemals morgens erlebt habe“, sagte ich. Der Kollege sagte nichts, aber ich sah es in seinem Blick: „Und das aus ihrem Mund“, dachte er mit Sicherheit.

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