Tag des offenen Denkmals: Zu Gast bei den Herrschaften

17 Objekte aus dem Kreis Mettmann können am Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag besichtigt werden.

Kreis Mettmann. Sie stehen am Wegesrand oder mitten in der Landschaft, manchmal groß und herrschaftlich, manchmal klein und unscheinbar — Denkmäler, steinerne Zeitzeugen, die zeigen, wie früher gebaut wurde, wie Menschen gelebt und gearbeitet haben.

Im Kreis Mettmann gibt es nach Angaben des NRW-Ministeriums für Bauen 1216 Denkmäler. Es sind Gebäude, aber auch Bodendenkmäler, bewegliche Denkmäler (zum Beispiel Wegkreuze) oder Denkmalbereiche, wenn ganze Straßenzüge oder Stadtbereiche wie der historische Teil der Haaner Stadtmitte unter Schutz gestellt worden sind.

Sie kann jederzeit von Geschichtsliebhabern besichtigt werden, aber viele Denkmäler sind nur einmal im Jahr zugänglich. Und zwar am Tag des offenen Denkmals, der in diesem Jahr am 11. September Menschen für historische Bauten interessieren soll.

Laut Deutscher Stiftung Denkmalschutz beteiligen sich 17 Besitzer von Denkmälern. Was bei 1216 Denkmälern eher kärglich klingt. „Im Vergleich zu anderen Landkreisen ist es das gar nicht so schlecht. Der Kreis Mettmann liegt damit im guten Mittelfeld“, sagt Carolin Kolhoff, Sprecherin der Stiftung.

Manche der Teilnehmer bieten mehr als nur Führungen an. Bestes Beispiel: Das Haus Bürgel in Monheim. „Wir nutzen den Tag, um ein Fest auszurichten, zu dem wir 2000 Gäste erwarten“, sagt Stefanie Egeling von der Biologischen Station im Haus Bürgel, die sich ebenso vorstellt wie das Römische Museum und eine Kaltblutzucht, die vor Ort betrieben wird.

Besucher können Nisthilfen für Insekten bauen, Fahrräder codieren und Apfelsaft pressen. Hinzu kommen Führungen über die Obstwiese und durch den historischen Nutzgarten.

Auf der Wiese hinter dem Haus sind im Zeltlager der Römertruppen „Legio prima“ und „Classis Augusta Germanica“ militärische und handwerkliche Vorführungen sowie ein Medicus zu erleben. Zudem gibt es Kurzführungen zur Geschichte des Römerkastells und Vorträge über Haus Bürgel im Wandel der Zeiten. Die Kaltblutzucht Reuter startet am Hoftor zu kurzen Planwagenfahrten.

In Ratingen öffnen drei Denkmäler. Das eisenzeitliche Gehöft am Grünen See mit seinem besonderen Flair, das Haus Merks aus dem 19. Jahrhundert im Stadtteil Lintorf und — Höhepunkt in der Reihe — das Schloss Landsberg, der ehemalige Wohnsitz der Familie Thyssen.

August Thyssen erwarb das Schloss zu Beginn des 19. Jahrhunderts und baute die Anlage zur geschäftlichen Repräsentation und zur privaten Wohnnutzung um. Das Originalinventar ist erhalten.

Gleich zehn Denkmäler können am 11. September in Hilden besichtigt werden. Dabei lohnt sich vor allem der Besuch der Gottschalksmühle aus dem Jahr 1380 sowie von zwei Wohn- und Bürohäusern im Stil der Neurenaissance, die ansonsten nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind.

Im Norden des Kreises präsentiert sich neben Ratingen noch Velbert, und dort insbesondere Langenberg mit zwei Denkmälern. Die evangelische Kirchengemeinde bietet Führungen durch die Alte Kirche an, die 1726 gebaut wurde und deren geschnitzte Kanzel ein Hingucker ist.

Einer der ältesten Höfe des Stadtteils aus dem 15. Jahrhundert ist ebenfalls zu besichtigen. Das Besondere: Das Gebäude vermittelt anschaulich, wie Menschen in der damaligen Zeit gebaut haben: Das Gut, das heute unter dem Namen „Naturhaus Hetfeld“ bekannt ist, wurde im Laufe der Jahre mit traditionellen Baustoffen wie Lehm und Kalk aufwendig saniert.

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