Theaterstück „Michel aus Lönneberga“ feiert Premiere

Viele Lacher waren am Sonntag bei der Premiere von „Michel aus Lönneberga“ am Blauen See in Ratingen zu hören — ein Lindgren-Klassiker für die ganze Familie.

Ratingen. Blitzgescheit, smart und immer mit dem Schalk im Nacken, so kennen Generationen Astrid Lindgrens Michel aus Lönneberger. Auf der Naturbühne am Blauen See feierten die Abenteuer des Vorzeige-Schlingels im gleichnamigen Theaterstück Pfingstsonntag Premiere.

Eine Veranstaltung, die mit dem Prädikat „besser geht es nicht“ treffend beschrieben ist. Auch, weil die Außenbedingungen mit strahlendem Sonnenschein am wolkenfreiem Himmel ideal für die Freiluftaufführung waren.

„Ich bin schon total aufgeregt“, erklärte Christopher (9) vor Vorstellungsbeginn. „Ich habe das Buch gelesen und mag Michel, weil er immer lustig ist und er so viel Unfug macht.“ Zusammen mit seiner Mutter Nicola Dahm, die die Theaterkarten bei der WZ-Verlosung gewonnen hatte, war er bereits in den vergangenen vier Jahren Gast am Blauen See. „Die Geschichten hier sind ja immer ein bisschen anders, als man sie schon kannte“, erklärte der Fachmann. Das Bühnenbild rund um das Wasser fand er immer „besonders schön. Und hoffentlich fallen wieder manche ins Wasser.“

Diesen Wunsch erfüllte Regisseur Ralph Reiniger von Theater Concept in seiner liebenswerten, kindgerechten „Michel“-Inszenierung. Ein paar Minuten hatten die jungen Zuschauer, begleitet von ihren Eltern und vereinzelt auch Großeltern, um sich an das Vorzeige-Bühnenbild (Oliver Munck) des Kattult-Hofs in Lönneberga im Smaland, Schweden, zu erfreuen, da passiert das erste Malheur.

Michels Vater Anton (Andreas Richter) versucht, einen dicken Fisch an Land zu ziehen, und platsch! plumpst er ins Wasser. „Heute ist doch gar kein Waschtag“, kommentiert das Magd Lina (Victoria Wiese). Und das junge Publikum jauchzte vor Vergnügen. Mit ebenso großem Hallo wurden später die Wassergänge der unbeliebten Frau Petrell (Steffen Essigbeck) frenetisch beklatscht.

Im Mittelpunkt aller Szenen steht Michel (Hannah Rühl). Mit seiner Schwester Ida (Maja Rodigast) erkundet er die Welt — zum Schrecken seiner Mutter Alma (Martina Kathage) und zum Zorn des Vaters. Weshalb Michel zur Strafe oft im Holzschuppen schmoren muss. Wenn er dort nicht gerade Holzfiguren schnitzt, erlebt er Abenteuer.

Experimentierfreudig überprüft er die Schwimmqualitäten von Vaters Hut und die Wasserdichte seiner Stiefel, beim Mittagessen steckt er den Kopf in die Suppenschüssel. Und als es seiner Schwester mal zu langweilig ist, bindet er sie am Fahnenmast fest, damit sie die Gegend von oben genießen kann. „Das ist toll!“ und „mach’ noch mehr!“ kommentierten die begeisterten jungen Zuschauer seine Ideen.

Nach jeder Szene wurde heftig applaudiert, forderte die alte Krösa-Maja (Jan-Philip Hilger) zum „Hallo!“-Sagen auf, erschallte ein lautes Echo, und bei vielen Melodien wurde nach wenigen Takten mitgeklatscht.

Mit dem sprichwörtlich letzten Vorhang war bei der Premiere nicht Schluss, anschließend wollten sich Kinder wie Franziska (8), Hanno (7) und Ann-Kathrin (8) von Michel & Co. noch Autogramme geben lassen. „Das haben wir hier im letzten Jahr bei ‚Pettersson und Findus’ auch gemacht“, sagte Franziska.

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