Buch: „Alt-Velberter Geschichte und Geschichten“

In seinem neuen Buch wirft Friedhelm Kopshoff (83) einen ganz persönlichen Blick auf die Entwicklung in Velbert in den vergangenen 100 Jahren.

Velbert. Das Dorf am Offer-Teich: Horst G. Hütten hat das Bild 1968 gemalt. Sein Blick auf das Velbert um 1760 ist eine bekannte Ansicht. Sie ziert auch das jüngste Buch aus dem Haus des Scala-Verlags. Darin erzählt Friedhelm Kopshoff „Alt-Velberter Geschichte und Geschichten“. Und er nimmt Hüttens Bild als Grundlage, um den Namen und Geschichten der Häuser auf dem Gemälde nachzuspüren. „So hat es die Aufstellung noch nicht gegeben“, sagt Friedhelm Kopshoff.

Im Schloss- und Beschlägemuseum stellen Kopshoff und Verlegerin Jutta Scheidsteger das neue Buch vor. „Ein Weihnachtsgeschenk ist es“, sagt sie. Schon im vergangenen Jahr war ein Kopshoff-Buch ein Renner in der Vorweihnachtszeit. „Das ist keine streng historische Abhandlung. Kopshoff erzählt im Plauderton und deckt eine beachtliche Themenpalette ab“, sagt Scheidsteger. Er stellt zum Beispiel alte Höfe vor, streift über historische Pfade, widmet sich Sagen und Bräuchen und blickt ins Alltags-und Familienleben.

Dabei greift er auch auf Bücher zurück, in denen Eduard Schulte (1851-1929) und Hermann Bredtmann (1864-1955) auf der Platt Velberter Leben geschildert hatten. „Aber auch eigene Kindheitserinnerungen sind eingeflossen“, sagt Kopshoff, der in der Nähe des sogenannten Milchstraßen-Viertels aufgewachsen ist. „Ich kannte dort jeden Winkel.“

Mit einem Geschichten-Buch habe er schon lange in Gedanken gespielt. Er hatte somit schon einiges gesammelt, als er vor rund einem Jahr mit der konkreten Arbeit an dem Buch, das der Scala-Verlag in Zusammenarbeit mit dem Bergischen Geschichtsverein herausbringt, gestartet hat. „Dann muss man es auch hintereinander wegmachen“, sagt er locker: Text in Platt übersetzen und auswerten, Archive durchwühlen, Quellen erschließen und das Konzept fürs Buch festlegen.

Herausgekommen ist laut Jutta Scheidsteger „ein Buch für alle Generationen“. Ältere Leser könnten in Erinnerungen schwelgen, den jüngeren diene das Buch als „Dokument, was sich so in den vergangenen 100 Jahren in Velbert abgespielt hat“.

Da geht es um Kochrezepte ebenso, wie die Klärung der Frage welche Unternehmer-Familie aus dem Uarsch-Haus stammte. Dort hatte der erste Eisengießer namens Ohren (in Platt „Uarsch“) sein Domizil.

Anhand des Hütten-Gemäldes hat Kopshoff 68 Velberter Häuser und Höfe des 18. Jahrhunderts mit ihren historischen Bezeichnungen erfasst. „Das hat mich echt fasziniert“, schwärmt Jutta Scheidsteger von dieser historischen Fleißarbeit Kopshoffs.

Der denkt derweil bereits an ein neues Thema: „Die Anger ist echt ergiebig“, sagt er. Die entsprang einst in Tönisheide. Heute ist dort der Schlammteich — und kein Angertal.

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