Das Rathaus als Vereinsheim?

Bürgermeister Stefan Freitag mahnt eine Entscheidung an, welche Immobilien in Neviges erhalten und welche aufgegeben werden sollen.

Neviges. Jedem Stadtteil eine zentrale Einrichtung — dieser Idee von Bürgermeister Stefan Freitag können viele etwas abgewinnen. Auch die offene Dreier-Beziehung CDU/SPD/FDP begrüßt derartige Überlegungen.

Doch: Wir realistisch sind solche Gedankenspiele? Im Gespräch mit der WZ macht Freitag Hoffnung: „Zwischen Ostern und Sommer werden wir erste Ideen vorlegen.“

Schon in den vergangenen Haushaltsberatungen war das ein Thema: Welche Einrichtung kann zentralisiert werden? Was kann dezentral angeboten werden. „Das war der erste Schritt“, so Freitag. Um konkrete Vorschläge unterbreiten zu können, brauche man aber mehr Vorlaufzeit.

Und nicht nur das. Am Beispiel Neviges skizziert Freitag, dass die Politik andere Entscheidungen treffen muss, bevor über zentrale Standorte für VHS oder Kunst- und Musikschule befunden werde.

Aus Sicht von Stefan Freitag ist die Standortsuche eng mit der künftigen Schullandschaft in Neviges verbunden. „Wer die Zahlen und Prognosen kennt, weiß, dass auf Sicht im Stadtteil nur eine weiterführende Schule betrieben werden kann“, sagt Freitag.

Teile die Politik diese Einschätzung, „muss sie sagen, welche Schulform das sein soll und an welchem Ort“. Er habe da keine Vorentscheidung getroffen. Hauptschule, Realschule, Sekundarschule — die Schulpolitiker seien gefragt. In ein Schulgebäude, das künftig womöglich frei wird, könnte dann eine andere städtische Einrichtung einziehen — theoretisch.

Aktuell ist eine weitere kommunale Immobilie aus Freitags Sicht nicht „im Topf“: das alte Rathaus Neviges. Aber auch für dieses Stadtbild prügelnde Gebäude mahnt der Bürgermeister eine grundsätzliche Entscheidung an. „Rathaus und David-Peters-Haus — beides kann sich Velbert nicht leisten.“

Die Stadt werde daher im kommenden Bezirksausschuss Neviges einen Vorschlag machen. Er könne sich vorstellen, dass die Politik eher Peters-Haus und Umfeld für eine Neuausrichtung vorsehen könnte, das Rathaus im kommunalen Besitz bleibe.

„Dann brauchen wir eine Lösung für Awo und DRK, die wiederum ins Rathaus einziehen könnte, wo heute schon die Tafel residiert. das Rathaus als Vereins- und Sozialhaus? Warum nicht?“, sagt Freitag und betont, dass es erst einmal Gedankenspiele seien.

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