Die Oase als Zufluchtsort

Die Oase-Initative hilft misshandelten Frauen, wieder auf die Beine zu kommen.

Die Oase als Zufluchtsort
Foto: Simone Bahrmann

Velbert. Die große Tafel ist liebevoll gedeckt, fast zwei Dutzend Frauen finden an ihr Platz: Jeden Mittwoch ab zehn Uhr lädt die Oase-Initiative in ihrem Haus an der Heidestraße zum Frauenfrühstück.

Gründerin Esther Theumert und ihre Mitstreiterinnen bieten nicht nur Stärkung für den Magen, sondern auch ein offenes Ohr. Wer zu ihnen kommt, hat meist Verletzungen körperlicher, seelischer oder sexueller Art erlitten.

Theumert hat selbst Missbrauch erlebt, kämpfte lange mit den Folgen. „Durch Gott fand ich die Kraft zur Vergebung“, berichtet die Velberterin — und den Wunsch, anderen Frauen, die Ähnliches erlitten hatten, zu helfen. 2010 organisierte sie in ihrer privaten Wohnung das erste Frauenfrühstück, das schnell zum Treffpunkt wurde.

„Wir waren fast immer um die zwanzig Personen, einmal sogar 28“, erinnert sich Michaela Langenbruch, Unterstützerin der ersten Stunde. „Wir haben Frauen kennengelernt, die sich unter dem Eindruck ihrer seelischen Verletzungen nicht mehr aus dem Haus getraut haben“, berichtet Theumert, und so reifte der Entschluss, ein Gebäude zu suchen, um betroffenen Frauen eine Bleibe anzubieten.

Um das Projekt auf ein rechtssicheres Fundament zu stellen, gründete die Velberterin im Frühjahr 2012 den Verein Oase-Initiative. Monate später konnte eine einstige Arztpraxis angemietet werden, in der sieben Wohnungen mit kleiner Küche und Nasszelle eingerichtet wurden. Sechs sind aktuell belegt, mit sechs Frauen und zwei Kindern. Die Initiative ist christlich orientiert, aber offen für jede, so Theumert.

Ehrenamtliche Helfer, darunter eine Gesprächstherapeutin, und Spenden halten das Projekt am Laufen: „Unterstützung können wir immer gebrauchen, sagt Langenbruch. So sucht der Verein im Moment jemanden, der den Internetauftritt betreut.

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