Kunstprojekt: 1185 Steine in 395 Kisten

Die von bekannten Künstlern gestalteten Steine werden in Velbert installiert.

Kunstprojekt: 1185 Steine in 395 Kisten
Foto: s. o.

Velbert. Der Grafiker und Karikaturist Klaus Staeck hat die drei weißen Kalksandsteine in einer Holzkiste bearbeitet. Markus Lüpertz, Günther Uecker, Harald Naegeli, Emil Schumacher, A. R. Penck, Georg Baselitz und viele andere Künstler auch. Insgesamt 395.

Sie alle ließen sich 1994 mitreißen von der Idee des Velberter Künstlers Norbert Bauer und seiner Mitstreiter vom neu gegründeten Verein Kunsthaus Velbert-Langenberg.

Um im wahrsten Wortsinn den finanziellen Grundstein für ein Kunsthaus zu legen, schufen die Langenberger die „Grundsteinkiste“ — ein „Triptychon“ aus drei Steinen in einer 45 mal 28 mal 12 Zentimeter großen Holzkiste.

Diese übergaben oder verschickten sie an Maler und Bildhauer mit der Bitte, sie zu gestalten. Die Kunst-Kisten sollten anschließend verkauft werden. Doch: „Wir hatten nie mit dieser Qualität und dieser Dimension gerechnet“, sagt Bauer.

Bereits 1994 wurde das Ensemble der Arbeiten auf der Art Cologne gezeigt. Es folgten Ausstellungen auf der Frankfurter Buchmesse, im Goethe-Institut Rotterdam, im Landesmuseum Bonn, im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl und zuletzt beim Kulturhauptstadt-Projekt „Ruhr-Atolle“ in Essen-Werden.

„Wir haben uns entschieden, die Sammlung nicht zu zerpflücken“, sagt Bauer. Stattdessen wurde eine Kunstblatt-Sammlung in der dem Original entsprechenden Größe und Kiste zum Kauf angeboten.

Was aber auf Dauer tun mit den 395 Originalen? Dafür gibt es jetzt eine Lösung. Die „Grundsteinkisten“ sollen an ihren Ursprungsort Langenberg zurückkehren.

Der Velberter Hauptausschuss hat bereits zugestimmt, dass die Kisten als Kunstwerk im öffentlichen Raum präsentiert werden.

Im Zuge der Sanierung der Kulturstätte Langenberger Bürgerhaus sollen sie in einem Laubengang an den Wänden installiert werden. Hinter Glas und mit spezieller Beleuchtung könnten sie dort noch in diesem Jahr zu sehen sein.

„Das wird ein richtiger Anziehungspunkt“, sagt Norbert Bauer voller Überzeugung. Er hat erste Entwürfe geschaffen, in denen sich jeweils drei Kisten übereinander wie ein Fries über die Wände ziehen. Zur offiziellen Wiedereröffnung des Bürgerhauses im September 2015 würde Bauer gerne alle damals beteiligten Künstler einladen. „Eine neue Grundsteinlegung — das wird ganz groß.“

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